GAZPACHO - Fireworking at St.Croix

Tracklist:

  • Space Cowboy
  • Hourglass
  • Firework 
  • Antique
  • Sapien
  • Substitute For Murder
  • The Walk Part 1
  • The Walk Part 2
  • Winter Is Never

Info:

VÖ:  11.03.2022

Label: KScppe


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung: --- / ---



Bedingt durch die Pandemie haben sich viele Bands dazu berufen gefühlt, ohne Publikum sogenannte Streaming-Konzerte zu spielen, diese zu übertragen und/oder als quasi „Live“-Dokument in Form von Audioalben oder Videos zu veröffentlichen. So geschehen nun auch durch die norwegischen Progrocker Gazpacho, die ein einem kleinen Club in Norwegen das Album „Fireworking at St. Croix“ aufgenommen haben. Der Titel sagt es beinahe aus, diese Live-Einspielung bezieht sich hauptsächlich auf Gazpacho’s letztes Album „Fireworker“ von 2020. Ergänzt durch ein paar ältere Songs ist das Ganze entweder eine Alternative für diejenigen, die das Studioalbum nicht kennen oder halt eine nette Abwechslung für die Fans.

 

Vom Sound her könnte „Fireworking at St. Croix“ durchaus als Studioalbum durchgehen. Glasklarer Sound, hervorragend abgemischt und natürlich ohne jeglichen Applaus während oder nach den Songs. Der Mammut-Track als Opener „Space Cowboy“ mit seinen fast 20 Minuten zeigt eindrucksvoll für was Gazpacho stehen. Nämlich meist ruhigen, entspannten Neo-Prog der Einflüsse von Marillion, Pink Floyd, Sigur Ros zeigt und durch glänzend kompetente Musiker überzeugt. Viel Echo wird dem Gesang bei „Space Cowboy“ spendiert, teils berührende Passagen werden durch flottere und sakrale Chöre sowie Beats aufgelockert. Mit vielen Breaks sehr abwechslungsreich gestaltet wird das Stück mal düsterer, dann wieder melancholisch sphärisch. Neo-Prog Futter für Gourmets.

 

Auch die anderen Songs von „Fireworker“ zeigen Gazpacho von ihrer besten Seite. Da ändert auch die „Live-Version“ nichts daran. „Hourglass“ betört durch Piano/Gesang und Chöre. „Fireworker“ startet mit Percussions und Drums, liefert dabei recht flotte Melodien mit sphärigen Keys im Background. Moll-Klänge und verspieltes Piano zieren „Antique“, bei dem auch Violinenbegleitung zu vernehmen ist. Der zweite Longtrack des Albums, nämlich „Sapien“ fehlt natürlich auch nicht und greift erneut zu schönen, ruhigen Passagen, besinnlichen Keyboardthemen, aber auch härteren Gitarrenparts und elegischen Soli. Nach kurzem Geklimper folgt berührender Gesang und Piano, ein stimmungsvoll ruhiger Ausklang.

 

„Substitute For Murder“ ist dann der erste von vier älteren Tracks. Dieser hier vom 2005er Album „When Earth Lets Go“. Er zeigt deutlich, daß Gazpacho auch damals schon die gleichen Trademarks wie heute benutzten. Piano und Gesang, der hier auch mal ein wenig schräger rüberkommt, sowie flottere, intensivere Passagen. Midtempo-Prog gibt’s danach mit „The Walk Part 1“ und „The Walk Part 2“. Auch die Violine kommt wieder zum Einsatz, leichte orientalische Vibes zaubern verklärte Stimmung und Akustik-Gitarren sorgen für Wohlbefinden.

Das abschließende „Winter Is Never“ startet mit Drums, Keys + Piano. Der Gesang bleibt wiederum entspannt, der Song sphärisch bis ruhig.

 

 

„Fireworking at St.Croix“ ist ein sauber eingespieltes Live-Album, das eigentlich diese Bezeichnung nicht tragen sollte. Eher wirkt das Ganze wie ein live eingespieltes Studioalbum, so perfekt auf den Punkt spielen die Jungs aus Norwegen. Die Zielgruppe wurde oben bereits angesprochen. Eine schöne Sache ist’s allemal, auch wenn der Live-Effekt (Publikum, Applaus) völlig fehlt. 



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