VÖ: 29.07.2022
Label: RN Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Ron und Nina Dahlgren haben vor einigen Jahren das Projekt Gathering Of Kings ins Leben gerufen, welches schwedische Musiker zusammenbringt, um ähnlich wie Avantasia oder früher Phenomena sogenannte Metal(Opera)Projekte zu kreieren. „Enigmatic“ ist bereits das dritte Album und lässt höchstmelodischen (AOR)Rock vom Stapel, wie man ihn gerade von skandinavischen Bands gut kennt.
Klar, das hierzu ein sphärisches Intro gehört. Monumental und mit wuchtigen Drums leitet „Galacticus“ das Album ein. In Folge reihen sich mehrere Sänger ein, welche den Songs ihre verschiedenen Stempel aufdrücken. Hohe klare Vocals gibt’s zu hören bei „Vagabonds Rise“, einer melodischen Keyboard-/Gitarren-Nummer mit eingängigem Breitwand-Refrain, wie man ihn beispielsweise von Brother Firetribe kennt. Das ganze Album kann man irgendwo als Avantasia meets schwedische Melodic Rock Bands bezeichnen.
Bei „Here Be Dragons“ klingt mal Whitesnake anno 1987 an, melodischer Groove allenthalben. Stampfende Rhythmen und Eingängigkeit bieten Stadion-Rockatmosphäre der gehobenen Art. Klar, das da auch die typischen Balladen nicht fehlen dürfen. „A Rainbow And A Star“ beispielsweise, eine Nummer mit reichlich cheesigem Refrain, aber auch gutem Melodic-Gitarrensolo. Oder auch „New Life“, das erst rockiger ertönt, mit Keyboards und Gitarre, dann aber ebenfalls zum hochmelodischen Schmeichler abhebt.
Bei „Feed You My Love“ reihen sich Mitglieder der schwedischen Popgruppe One More Time mit ein. Hier gibt’s in Person von Maria Rädsten auch mal Frauengesang im Duett zu hören. Sogar der Sohn von Abba’s Benny Andersson, Peter Grönvall, ist hier an den Keyboards mit am Start. Und durch den reichlich poppigen Refrain wirkt die Nummer auch ein wenig wie rockige Abba. Es reiht sich also eine Melodic Rock Präsentation an die andere, alles kompetent gespielt, ohne aber die Songs aufzufahren, die man im Nachhinein als großartig bezeichnet.
Wenn zum Beispiel Rick Altzi sein rauhes Stimmorgan mit einbringt, wie bei „Firefly“ klingt’s gleich eine Spur härter und authentischer. Leider ist das aber eher die Ausnahme. So bleibt „Enigmatic“ als Ganzes nicht nachhaltig hängen, weiß aber im Durchlauf selbst mit vielen positiven Stimmungen und kurzweiligen und damenfreundlichen Songs durchaus zu gefallen. Es fehlt schon noch einiges zu den opulenten Avantasia-Veröffentlichungen, für Melodic Rock Freunde, denen es nicht harmonisch genug sein kann, taugen Gathering Of Kings aber allemal.
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