VÖ: 19.11.2021
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Die Australier Galaxy sind recht neu im Musikbusiness. Erst eine EP („Lost From The Start“, 2019) hat’s gegeben. Zeit nun für ein erstes echtes Album. Dieses erscheint unter dem Titel „On The Shore Of Life“ zwar nicht am anderen Ende der Galaxie, aber doch von uns hier weit entfernt. Songwriter Stu Callnan, der auch sämtliche Gitarren und den Bass bedient, sowie Sänger Phillip T. King haben sich mit Simon Phillips noch einen namhaften Drummer für die Aufnahmen besorgt. Dieser alleine sorgt schon für die old-schoolige Ausrichtung der Band.
Und diese Musikrichtung liegt irgendwo in den 80ern bei Judas Priest, Mercyful Fate und US Metal. Die Zielgruppe ist somit schnell ausgemacht, Kuttenträger aufgepasst. Wenn Galaxy mit „Bright Stars“ das Album mit erdigen Riffs und Drums eröffnen, der hohe Gesang auf mehrstimmige Lyrics triftt und auch die typisch 80er Jahre Gitarrenrhythmen sofort die Richtung weisen, kann man erahnen, wohin die Reise von Galaxy geht.
Insgesamt acht Songs haben es auf „On The Shore Of Life“ geschafft. Darunter beispielsweise das etwas crazy anmutende „Valentine“, das auch aufgrund des hohen Falsett Gesangs Ähnlichkeiten zu Mercyful Fate aufweist. Die Gitarrenriffs dagegen präsentieren einen Sound wie bei Judas Priest zu „Stained Class“-Zeiten. Das Tempo wird auch mal gedrosselt wie bei „Daughter In The Distance“. Dieses beginnt mit Akustikgitarre und recht ruhigem Gesang, wird aber härter wenn die Gitarre einsetzt. Von den Riffs ist dieser Song letztendlich sogar die härteste Nummer.
Der schnellen, puren Heavy Metal-Abfahrt „Bargaining“ mit high pitched Screams folgt das mit viel Echo im Gesang und mit melodischem Refrain versehene „Firelight Palaver“, das erneut Querverweise zu Mercyful Fate beinhaltet. Ein kurzes Canon-Intro („On The Shore Of Life“) und schon befindet man sich am Ende des Albums mit „We Enter The Door Of Death Alone“. Hierbei handelt es sich fast schon um reinrassigen Classic Rock, der flott interpretiert im Verlauf zu einem wahren Epic Metal / US Metal Track mutiert. Tolles Solo, hoher Scream, fertig ist der einfache, aber eindringliche Song.
Galaxy sind keine Lichtjahre von den favorisierten Bands entfernt, können aber das hohe Niveau von Judas Priest oder Mercyful Fate der 80er Jahre fast schon verständlicherweise nicht erreichen. Dennoch machen die Jungs einen sehr guten Eindruck und haben Songs im Gepäck, die für die Old-School-Fraktion gut funktionieren sollten, nachhaltig aber nicht unbedingt im Ohr bleiben. Ob man mit „On The Shore Of Life“ in der Hinterhand irgendwann nach Pandemieende von Australien hier rüberschwappen kann, wird sich zeigen. So bleibt uns erst einmal ein gutklassiges Metalalbum vom alten Schlag.!!
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