VÖ: 16.10.2020
Label: Independent
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Sie werden als die Zukunft des Heavy Metal angepriesen, das Quartett Furies aus Frankreich. Gut, so etwas hört man oft und genauso oft wird man dann enttäuscht. Doch es lässt sich nicht abstreiten, daß die Furies ein gewisses Etwas besitzen, daß die Sache doch gefällig macht.
Daß mit Lynda Basstarde eine Frau das Mikro schwingt, und dem Namen entsprechend auch noch den Bass bedient, ist so ungewöhnlich ja nicht. Aber daß mit Zaza Bathory auch noch eine Dame hinter den Kesseln sitzt, umso mehr. Die männlichen Gegenparts der Furies übernehmen die beiden Gitarristen Billy Laser und Sam Flash. Ok, wenn man diese Pseudonyme in den Namen der Musiker hört, muß man eher schmunzeln. Aber musikalisch sind die vier Protagonisten nicht von schlechten Eltern.
Nach einer EP-Kassette (!!) gibt’s nun das Debut Album „Fortune's Gate“ der Furies und bietet traditionellen Heavy Metal, der gerne auch eine reichhaltige Powermetal Schlagseite einnimmt. Angenehmerweise trällert Lynda nicht wie eine Operndiva durch die Gegend, sondern lässt ihre Stimmbänder trotz aller Höhen weitaus „metallischer“ wirken. Ohne das negativ zu meinen klingt die Gute wie eine weibliche Version von Axxis' Bernie Weiss. Insgesamt eine echt gute Powerstimme, der es lediglich ein wenig an Rauhheit fehlt.
Auch die beiden Gitarristen machen einen prima Job und legen neben oftmaliger Geschwindigkeit viel Wert auf heavy Riffs und krachender Rhythmik. Dadurch nehmen einige Songs auf „Fortune's Gate“ die Form tradtioneller US Metal Züge an, gepaart mit europäischem Powermetal. Das funktioniert über weite Strecken sehr gut und macht Songs wie „Fire In The Sky“, „Unleash The Furies“ oder den besten Song des Albums, „Superstition“ zu richtig beeindruckenden Power-Smashern.
Jedoch hat sich der ein oder andere Track eingeschlichen, der mehr in die Schiene Hammerfall und Konsorten abzielt. Der Opener „You And I“ beispielsweise oder „Never Say Die“ biedern sich hier in meinen Augen zu sehr an europäischen Powermetal an und auch immer wieder auftauchende, männliche Shout-Chöre im Refrain wirken eher verzichtbar. Da bleiben wir doch lieber beim erwähnten „Superstition“ oder dem in französischer Sprache gehaltenen „Antidote“.
Auch wenn noch nicht alles Gold ist was glänzt, machen die Furies auf ihrem Debut doch bereits einen hervorragenden Eindruck und lassen stark auf die Zukunft hoffen. Dann lässt man sich vielleicht auch ein nicht ganz so comichaftes Artwork einfallen und drängt noch mehr auf Tradiitonsmetall als auf europäischen Powermetal.
Für's erst machen die zwei Damen und die männlichen Mitstreiter vieles richtig. Auch der Sound passt, so daß man „Fortune's Gate“ durchaus mal antesten sollte. Ob die Furies mit diesem Album schon durch's Glückstor schreiten, weiß ich nicht. Die Fährte dorthin ist aber schon mal ausgelegt.
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Metalvurry (Dienstag, 06 Oktober 2020 19:54)
Schonmal klasse
Bandname!!!