VÖ: 23.04.2021
Label: Scarlet Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Auf “Crowned In Frost” folgt “Winterbane”. Es bleibt also kalt für die Power-Metaller aus dem norditalienischen Mailand. Allerdings gab es in den vergangenen zwei Jahren große Änderungen im Lineup. Geblieben ist das Kreativ-Duo Giada Etro (u.a. Ashes To Leave) und Federico Mondelli (Be The Wolf, Volturian). Die vorherigen Alben wurden von den beiden fast im Alleingang eingespielt. Ob es dieses Mal mehr Teamwork gab, kann man dem Pressetext nicht entnehmen. Ich vermute jedoch das untenstehende Lineup ist hauptsächlich für Live-Auftritte. Der Gitarrist und Songwriter hat auch das Artwork entworfen. Inspiriert wurden die Musiker von Serien wie “Games of Thrones” oder “Vikings”. Der Pressetext spricht vom “endgültigen Durchbruch”. Ist das so oder haben die Promoter übertrieben? Diese Frage möchte ich im folgenden beantworten.
Schon bei dem aggressiven Opener “Embrace The Night” machen die Italiener keine Gefangenen. Galoppierende Gitarrenriffs zeichnen den Song aus. Dazu der gewohnt kraftvolle Gesang von Giada Etro. “Towards The Sun” steht dem kaum nach. Und es wird noch schneller. “Far Beyond” ist schon in Speed Metal Gefilden angesiedelt. Was für eine Urgewalt, die hier über den Zuhörer hereinstürzt. Kaum will man sich beschweren, dass das Album zu eintönig auf Speed und Power ausgerichtet ist, wird man von dem hymnischen “The Lone Stranger” eines Besseren belehrt. Auch bei “Crown Eternal” dominieren eher die melodischen Anteile. Und der Gesang von Jade wird konterkariert von den bösen Growls von Mastermind Federico Mondelli. Sehr Heavy. Dann wird es noch melodischer und ruhiger. “The Water Dancer” ist ein eingängiger Power Metal Song mit großem Hit-Potential. Auf Konzerten können die Fans hier mitsingen.
Nach dem rhythmischen, aber ebenfalls melodischen “Angels In Disguise” versuchen sich Frozen Crown an dem Judas Priest Klassiker “Night Crawler”. Und das mit Erfolg. Ohne die musikalische Grundausrichtung zu verbiegen, gelingt es den Musikern, ihre ganz eigene Version zu erschaffen. Nach dem instrumentalen Zwischenspiel “Tales Of The Forest” endet das Album mit dem wahrhaft epischen Meisterwerk “Blood On The Snow”. Ganze neun Minuten lang lassen Frozen Crown hier ihrer Spielfreude freien Lauf. Mal hymnisch, dann wieder Speed Metal. Federico Mondelli growlt erneut und seine Gesangspartnerin komplettiert das perfekte Wechselspiel “Die Schöne und das Biest” mit ihrem Klargesang.
Ist das nun der Durchbruch?. Sagen wir mal so, “Winterbane” ist das mit Abstand beste Album der Band. Musikalisch machen Frozen Crown einen deutlichen Schritt nach vorn. Abwechslungsreich, mit ausgefeiltem Songwriting. Aber in der heutigen Zeit ist es für jede junge Band schwer, den Durchbruch zu schaffen. Ob den Italienern dies gelingt, wird die Zukunft zeigen. Das Zeug dafür haben sie allemal.
Original Review bei KEEP ON ROCKING MAGANZIN
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