VÖ: 25.10.2019
Label: Metalville
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Aus dem Umfeld der Schweden Astral Doors stammt diese neue Band Freaks And Clowns. Mal was Neues machen, dachten sich deren Drummer Johan Lindstedt und der schwedische Sänger Christer Wahlgren und knobelten ein Konzept für diese Band aus, deren Image sich auch auf Clowns und eben Freaks bezieht. Flugs hat man die Astral Doors Mitglieder Ulf Lagerström (Bass), Mats Gesar (Gitarre) sowie einen weiteren Gitarristen mit Mathias Henrysson um sich geschart und Songs komponiert, die nun im ersten Album „Freaks And Clowns“ resultieren.
Es verwundert daher nicht, daß die 11 Songs des Albums auch auf der musikalischen Basis einer Band wie Astral Doors entstanden sind. Wuchtiger Power Metal, der eher auf dicke Hose macht, als mit übertriebener Eingängigkeit oder Radiotauglichkeit zu beeindrucken. Daß man hierbei eine Truppe zusammen hat, der man qualitativ nicht ans Bein pinkeln kann, ist natürlich ein großer Vorteil. So geht man vom Opener, „Demons In Disguise“, an sofort in die Vollen und schmettert einen Power Metal Kracher nach dem anderen in den Ring. Sänger Christer Wahlgren macht dabei eine extrem gute Figur und klingt mit seinem rauhen Stimmorgan wie eine Mischung aus Charles Rytkönen (Morgana Lefay) und Mark Tornillo (Accept). Das nimmt den Songs von vorneherein eine gewisse Süße und die Band trumpft herber und metallischer auf. Klar, in den Refrains schimmert der Astral Doors Einfluss immer durch. Hier kommt man immer schnell auf den Punkt und lässt mit mehrstimmigem Gesang doch eine gefühlt hohe Eingängikeit zu.
Daraus manifestieren sich die 11 Songs, die alle in ähnlicher Art und Weise ins Ziel schießen. Kein Freund kraftvollen Power Metals, dem auch Primal Fear oder Sinner zusagen, wird an Songs wie „Into The Ground“, „All Hell's Breaking Loose“ oder „Thunder And Lightning“ etwas auszusetzen haben. Allerdings mangelt es auf gesamte Albumsicht an Abwechslung. Riffs, Rhtythmen....alles kraftvoll, versiert und mit Würze, aber nach einem Drittel der Songs schaltet man irgendwie beim Hören ab, da alles Folgende irgendwie ähnlich klingt. Jeder einzelne Song funktioniert, auf Albumlänge sind 11 Songs dieser Art zu viel. Aber so ist das halt, man ist motiviert, möchte wahrscheinlich gleich auf Tour gehen und da benötigt man eben eine stattliche Anzahl an Songs. Die Hälfte hätte es hier auch getan und man verpasst nichts.
Freaks And Clowns kann man aus musikalischer Sicht Fans härteren Power Metals durchaus ans Herz legen. Schwedische Bands wie Astral Doors, Morgana Lefay oder Tad Morose überzeugen in der Breite allerdings mehr. Ob das Image und Outfit der Band einen zusätzlichen Impuls der Aufmerksamkeit bedeutet, wird man sehen. So neu ist aber auch dieses Image nicht mehr (man denke beispielsweise an Avatar). Für einen Einstand ist „Freaks And Clown“ auf jeden Fall nicht schlecht.
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