VÖ: 15.09.2022
Label: Hell Tour Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Der Sarde Francesco Marras ist bekanntlich der aktuelle Gitarrist von den Tygers Of Pan Tang. Dort konnte er bereits sein Können mit der EP „A New Heartbeat“ unter Beweis stellen. Er ist aber keineswegs ein Neuling der Szene. Nein, er hat bereits bei vielen Gelegenheiten als Session-oder Live-Musiker mitgewirkt, betreibt zudem die Band Screaming Shadows und hat unter eigenem Namen auch schon zwei, rein instrumentale Solo-Alben herausgebracht.
Was man vielleicht nicht weiß ist, das Francesco auch hervorragend singen kann. Das stellt er mit seinem neuen Album „It’s Me“ klar. Anscheinend ist bei den Tygers momentan nicht viel am Laufen, so daß er sich quasi als Alleinunterhalter, der alles selbst eingespielt hat, auf dieses Album konzentrieren konnte. So ganz richtig ist das allerdings nicht. Bei zwei Tracks hat Bodo Schopf die Drums eingespielt, für die reichliche Hammond-Orgel und Piano-Unterstützung hat Marco „Lord“ Cossu gesorgt und auch für Backing Vocals und kurzzeitige Violine gibt’s Gastmusiker zu hören.
Dem Sound der Tygers Of Pan Tang nicht unähnlich steht auch „It’s Me“ ganz im Zeichen von 70er/80er Jahre beeinflusstem Heavy Rock, der seine Wurzeln aus den Größen der Szene wie Whitesnake, Deep Purple, Rainbow etc. zieht. So beginnt „Money Talks“ gleich mit einem fetzigen Riff und Orgel. Der recht hohe und eingängige Gesang von Francesco kann was, wie bereits erwähnt,und auch Refrain, treibende Rhythmen und ein amtliches Gitarren/Orgel Duell sorgen gleich zum Auftakt für gute Heavy Rock-Stimmung.
Das zieht sich im Prinzip komplett durch die fast 50 Minuten des Albums. Mal in Form eines wuchtigen Sleaze Rockers („You Set My Heart On Fire“), mal mit ordentlich Groove beim straighten Smasher „In The Name Of Rock And Roll“. Flotter Orgel-Rock mit clapping hands zu Beginn wird geboten bei "We Take The Blue Away“. Fast schon spacig und mit kratzigen Gitarrenklängen geht’s zu bei „Embrace The Silence“ und mit Piano und fröhlicher Stimmung schmeißt einen „Closer To The Edge“ aus dem Album raus.
Eine reinrassige Ballade hat sich Francesco Marras gespart. Lediglich bei „Lady Of Ice“ lässt er am Anfang balladesken Gesang ertönen und ruhige Momente zu immer intensiver werdenden Klängen aufbauen. Auch eher gemäßigt kommt der schöne Hard Rocker „Do You Hear Me Now ?“ rüber. Ansonsten glänzt „It’s Me“ mit schön rasanten Heavy Rock Song, die im klassischen Stil und durch die musikalischen Kompetenzen von Francesco Marras jeden Hard Rocker begeistern sollten.
Man sollte es also tunlichst vermeiden, Francesco Marras auf sein Mitwirken bei den Tygers zu reduzieren. Es wird überdeutlich, warum sie den Jungen rekrutiert haben, aber das Potential von Marras ist so ausgeprägt, daß man sich „It’s Me“ unbedingt mal einfahren muß, um ihn endgültig für sich zu entdecken. Starker Auftritt der Herr !!
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