VÖ: 11.05.2020
Label: la Production /Distrosong
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Wo liegt die Heimat des melodischen Power Metal. Viele Musikfans würden sofort sagen in Schweden. Und genau von dort stammen auch Fraise. Gegründet wurde das Metal Projekt im Jahr 2002 von Schlagzeuger und Songwriter Patrick Fransson. Als selbstfinanziertes Projekt. So konnte die Band alle Alben in Eigenregie zu produzieren, ohne von einer Plattenfirma abhängig zu sein. Eigenes Studio, Vertrieb über Online-Plattformen. Das waren seitdem die Zauberworte. Und im Mai 2020 erschien nun auch das fünfte Studio-Album “The Fifth Sun”. Die Band selbst bezeichnet dieses als die bisher aufwändigste Produktion. Also hören wir doch mal rein.
Das kurze Intro ist fast schon obligatorisch. Aber im Gegensatz zu vielen Genre-Kollegen gehen Fraise schon beim 41-sekündigen “Opusalis Consentum” so richtig ab. Ein Lehrbeispiel für andere Bands! Nahtlos wird zum ersten Song “Wake Up, Shining” übergeleitet. Eingängiger melodischer Power-Metal. Erinnert ein wenig an Axel Rudi Pell. Gitarrist Fredrik Falkerstedt muss sich hinter dem großen deutschen Saitenhexer nicht verstecken.
Großartiger Einstieg in das fünfte Studiowerk. Priest-mäßige Härte und Geschwindigkeit gibt es dann bei “Be One Of Us” zu hören. Ein Hochgeschwindigkeits Parforce Ritt. Und die Schweden haben auch Metal-Hymnen im Repertoire. Davon kann man sich bei “Twin Of My Soul” oder “In The End” überzeugen kann. Auch danach gehen sie mit hoher Geschwindigkeit und viel Power zu Werke (“In The Dead Of The Night”, “Lust For Life”, “Sintasia”). Zu einem guten Power Metal Album gehört auch eine Ballade. Allerdings fällt die Piano-Ballade “Farewell” für meinen Geschmack etwas zu kurz aus (1:55). Davon hätte ich gern mehr gehört. Der Schlusssong “To Be” klingt noch einmal richtig episch. So macht auch ein Instrumental richtig Spaß.
“The Fifth Sun” ist ganz großes Kino. Da haben Fraise ein echtes Meisterwerk rausgehauen. Modern und fett produziert, gehört das Album zum bisher besten, das ich in diesem Jahr gehört habe. Die Schweden sind für mich eine der großen Neuentdeckung in 2020. Ich frage mich, warum habe ich zuvor nichts von dieser Band gehört?
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