VÖ: 06.05.2022
Label: Mascot Records / Mascot Label Group
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Sie sind absolute Schwergewichte des amerikanischen Rock-/Metals. Und das nicht nur weil Wrestler Chris Jericho bei dieser Band das Mikro schwingt. Die Rede ist natürlich von Fozzy, die bereits acht Alben und damit auch diverse Charterfolge ihr Eigen nennen kann. Mit ihren Single-Hits und neuerdings Stream-Zahlen rangieren sie ganz weit oben und auch Touren mit Größen wie Metallica, Kiss oder Iron Maiden kommen nicht von ungefähr. „Boombox“ heißt das neue Album und wird wahrscheinlich nahtlos an die Erfolge anknüpfen können.
Denn die 12 neuen Songs bringen alles mit, was moderner, auf amerikanisch gestylter Heavy Rock, respektive Metal, benötigt. Immer noch dabei ist neben Jericho Gitarrist und Gründer Rich Ward. Für die Drums sorgt Grant Brooks, den Bass bedient PJ Farley und die Lead-u. Soligitarre befeuert Billy Grey. Wuchtig geht’s los mit „Sane“, bereits als Singleauskopplung erfolgreich, und dem recht hohen Gesang von Chris Jericho. Flott vonstatten gehend wird dieser imposante Sound beibehalten, aber auch verzerrte Melodien gepflegt. Screams folgen…ein erster, recht moderner Smasher.
Daß Fozzy mitunter schon auf die Charts zielen, zeigt das folgende „I Still Burn“, freilich ebenfalls als Single veröffentlicht. Der Beat bleibt wuchtig, der Refrain kommt aber ungleich poppiger rüber. In ähnlicher Art und Weise finden sich einige Songs auf dem Album, wie beispielsweise das mit Synthies und Programming, sowie Oh-Oh-Oh-Chören daherkommende „My Great Wall“. Auch „What Hell Is Like“ kommt mit verzerrtem Sound und poppigem Refrain. Aber auch mit einem amtlichen Shout-Part.
Langsamer, aber noch eingängiger mit fröhlichem Refrain stellt sich „The Worst Is Yet To Come“ vor. Für die balladesken Momente des Albums hat man das Akustikgitarren gesteuerte „Army Of One“ gewählt, sogar mit Streichern im Background. Die Musik von Fozzy wirkt noch moderner gestylt als früher, kann aber aufgrund der ausgreiften und top gespielten Gitarren-Grooves und upper class-Soli weitestgehend überzeugen.
Als Coverversion haben sich Fozzy „Relax“ von Frankie Goes To Hollywood ausgesucht. Natürlich in rockigerer Art und Weise interpretiert, dennoch mit viel Pop-Appeal. Gute Umsetzung, aber auch nicht mehr. Der Abchlußsong „The Vulture Club“ zeigt die moderne Ausrichtung der Band sehr deutlich. Harter Beat, abgehackte Rhythmen und rauhere Vocals liefern typisch amerikanisch modernen Alternative Metal.
Fozzy werden mit „Boombox“ sicher wieder für Chart-Furore sorgen, der musikalische Stil schmiegt sich noch mehr an die Erfolgsrezepte an, die man für Airplay und Aufsehen braucht. Dennoch sind wieder ein paar klasse Songs dabei, die wuchtig rockend an ältere Tage erinnern und generell stehen Fozzy musikalisch kompetent weit vorne. Der pure Metal-Fan sollte mit einiger Vorsicht rangehen, kann sich aber durchaus auch an dieser „Boombox“ freuen. Trotzdem ist das Album für Leute, die ihren Rock/Metal moderner mögen, sinnvoller.
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