VÖ: 06.11.2020
Label: Pure Steel Publishing
Autor: Kerbinator
Bewertung: 5 / 10
Forsaken Age sind eine Metalband aus Auckland/Neuseeland, die 2009 gegründet wurde und seither erst ein Album herausgebracht hat. Musikalisch liegt die Band tief in den 80ern verwurzelt, als europäischer Metal und die NWOBHM ihren Höheflug bzw. bereits wieder Ausklang verzeichneten. Dementsprechend klingt das neue, zweite Album „Heavy Metal Nightmare“ auch. Traditionelle Metal Riffs mit eingängingen Melodien und flotter Ausrichtung.
Doch Forsaken Age haben ein Problem. Und dieses ist der Gesang. Hier hat man mit Chrissie Scarfe eine Dame in den Reihen, was man natürlich auch hört und deren Stimme für diese Art von Musik viel zu zahm und leicht klingt. Bei purer Heavy Rock-/metal Musik muß auch ein kraftvolles Stimmorgan dahinterstehen, sonst ziehen die Vocals den Songs sämtliche Zähne. Und das ist hier der Fall. Dabei hat Chrissie nicht mal ein schlechtes Stimmchen, aber für 80er Metal der Reinheitsklasse A ist das völlig Fehl am Platz.
Die Songs an sich sind gut arrangiert mit einem guten Gitarristen-Duo, Billy Freeman und Aidan MacNaughton, bestückt und atmen diverse Maiden, Priest, Saxon-Luft, ohne an deren Klasse heranzukommen. Dennoch gut gespielt, tja...wäre das halt nicht der Gesang. Am besten sind da noch die Stücken, bei denen Chrissie im Refrain ein wenig hysterisches Geschrei verlauten lässt, wie beim Titelsong oder „Hail and Farewell“. Bei „Raven's Cry“ hat anscheinend auch Tim „Ripper“ Owens mitgesungen. Herausgehört hab' ich ihn aber nicht.
Anständig und nicht zu altbacken produziert haben wir es bei „Heavy Metal Nightmare“ also mit einem zwiespältigen Album zu tun. Musikalisch ordentlich, gesanglich zu dünn. Ohne der Dame zu nahe treten zu wollen, sollten sich Forsaken Age mal lieber nach einer/einem anderen Vokalist(in) umsehen, oder Chrissie setzt bei den hysterischen Momenten an und ändert dahingehend ihren Stil.
So fällt das Album der Neuseeländer erst einmal durch's Raster und man hofft nun auf Nachbesserung beim nächsten Mal. Hört's euch halt mal an und bildet selbst ein Urteil.
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