FOR ABSENT FRIENDS - Disappear


Tracklist:

  • Magic
  • Random Draw
  • The Poet
  • Between The Lines
  • Keytar
  • Disappear
  • Conversation
  • 58 People
  • Dreamer


Info:

VÖ: 29.09.2022

Label:  Freia Music


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7 / 10



Im Prinzip war das Abenteuer For Absent Friends, also die niederländische Progkapelle, bereits ad acta gelegt. Nachdem nach „Tintinnabulation“ (1996) Sänger A.T. die Band verlassen hatte, kam mit Hans van Lint ein neuer Sänger dazu. Man hat „The Big Room“ veröffentlicht, was vom ursprünglichen Neoprog-Stil etwas abgewichen war und danach noch im Jahr 2006 „Square One“, welches wieder mehr zu den Wurzeln zurückkehrte. Einige Bandmitglieder spielten danach in einer Genesis-Coverband und unter dem Namen SQ1 komponierte man einen neuen Track „The Poet“. Die Pandemie hat’s möglich gemacht, das man nun wieder als For Absent Friends agiert und nun ein neues Album mit dem Titel „Disappear“ herausbringt.

 

Wer die 90er Alben „Both Worlds“, „Running In Circles“ und „Tintinnabulation“ und somit den Neoprog Sound im Fahrwasser von Marillion, Saga etc. mochte, sollte mit Vorsicht an das neue Album herangehen. Denn zum einen ist halt die damalige Stimme nicht mehr dabei, und auch die Synthie-/Keyboardflächen wurden deutlich reduziert. Piano und ein Drumbeat eröffnen das Album mit „Magic“. Der etwas weinerliche Gesang von Hans van Lint wirkt meist irgendwie gequält und quengelig. Kann man sich aber im Verlauf des Albums mit arrangieren. Keyboard/Orgel und spaciger Sound verdrängen die ruhigeren Momente, ein gutklassiges Gitarrensolo verdient Erwähnung.

 

Abwechselnd zupft Edwin Roes bei „Random Draw“ die Akustik- u. Slide-Gitarre. Nach balladeskem Gesang und Background-Keys wird der Song flotter und steigert sich mittels E-Gitarre, Drums und mehrstimmigem Gesang zu einem rasanten Progger. Das Gitarrensolo kommt melodisch frickelig, ein Keyboard-Solo übernimmt und die Akustik-Gitarre beendet das Stück. Etwaige Reggae Vibes schleichen sich zu Beginn von „The Poet“ ein. Dies ist also der Song, den man unter dem Namen SQ1 arrangierte. Witziger Gesang und Melodien lassen so gar nichts von früheren For Absent Friends übrig. Am ehesten vielleicht noch der kurze Part mit Hang zu den alten Genesis.

 

„Between The Lines“ lässt sich da schon eher hören. Piano und Akustik-Gitarre zusammen mit melancholisch balladeskem Gesang lassen eine schöne, melodische Nummer wachsen, die im Verlauf intensiver wird. Hier scheint dann mal das alte FAF-Feeling durch. Wirbelige Keyboards, härtere Gitarrenlicks scheuchen durch das rein instrumentale „Keytar“. Jazzige Momente mit Piano und Drums, sowie eine luftige Gitarrenmelodie erlebt man danach beim Titeltrack „Disappear“. Sprechgesang und sphärische Gitarrenelegien verzaubern, verstören aber auch. Das hochmelodische Ende mit harmonischem Gesang versöhnt dann wieder.

 

Der weiteren Ballade „Conversation“ folgen swingende Klänge bei „58 People“. Verklärter Gesang in Höhen gelagert und sphärisch schöne Melodien lassen noch einmal aufhorchen. Erneut mit Akustik-Gitarre, ruhigem Gesang und einem elegischen Solo beendet „Dreamer“ dann das Album.

 

 

Schön, das For Absent Friends wieder da sind. Auch wenn die Band mittlerweile doch anders klingt wie in den 90er Jahren, kann man der Musik der Niederländer nach wie vor Einiges abgewinnen. Die Songs kommen zwar nicht mehr so zwingend und eindringlich wie früher, lassen sich aber dennoch gut hören. Mal abwarten, welchen Weg For Absent Friends in Zukunft gehen. 

  



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