VÖ: 25.10.2019
Label: SAOL
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Glaubt man der Promoinfo, dann bringen uns die Bostoner FirstBourne den großen AOR zurück. Und ja, man ist wirklich geneigt zu sagen, daß die Zeit in der Bands wie Journey, Hardline etc. die Basis toller erwachsenenorientierter Rockmusik bildeten, ein bisschen zurückkommt mit der Multikulti-Truppe, die erst 2016 erstmals in Erscheinung getreten ist.
Mit „Pick Up The Torch“ gibt’s nun das zweite Album der Band und mit einem frickeligen Gitarren-Intro beginnt der 16 (!!) Song starke Dreher seine musikalische Reise. Diese führt im flotten Melodic (Power)metal Stil mit harmonischen Vocals von Ian Raposa zum ersten Song „Home“. Man fühlt sich sofort in der melodischen Rockwelt „daheim“, erst Recht wenn der begnadete Gitarrist Mike Kerr die Saiten zupft. Genial, wie er oftmals einen Eddie Van Halen zitiert. Man höre nur das überragende „Control“, mit klasse Hooklines gesegnet und, den Eddie wird’s freuen, sehr gitarrenlastig ausgerichtet. Zwar ohne die Stimme eines David Lee Roth, könnte man meinen, wir wären in der Zeit von „I“, „II“, „Women and Children First“ oder „Fair Warning“ gelandet.
Eher in Richtung Journey schielen FirstBourne mit „New Tomorrow“, bei dem auch Ian Raposa ein wenig versucht nach Steve Perry oder Arnel Pineda zu klingen. Natürlich scheitert er damit, aber seine Stimme kann echt was und veredelt die Songs durchaus. Piano, Gitarre...“My Choices“ liefert klassichen Midtempo AOR, dem erneut ein tolles Gitarrensolo von Mike Kerr spendiert wurde. Doch FirstBourne sind bemüht, weitestgehend Abwechslung in die Fülle der Songs zu bringen. So wird „Riot“ zu einen waschechten Rocker in Bon Jovi Manier, sehr flott mit einigen Breaks. Oder man liefert mit „FirsBourne Heart“ quasi die Bandhymne ab, garniert mit harten Rock-Riffs und recht hohem Gesang.
Der Titelsong dagegen wirkt trotz flotter Gangart mit ruhigen Momenten nach und „When Morning Breaks“ obliegt es dann die obligatorische (Halb)Ballade darzustellen. Ein weiteres „Van Halen“-Solo von Kerr festigt aber die rockige Grundlage. Eigentlich könnte man jeden Song einzeln besprechen, denn jeder hat seine gewissen Momente. In Anlehnung an den Songtitel beinhaltet „Symphony of Subconscious“ symphonische Klänge und klassische Gitarre. Der Gesang ist ruhiger gehalten und generell spannende Wandlungen machen die Nummer mit zur interessantesten auf „Pick Up The Torch“. Zum Abschluß gönnen sich FirstBourne noch ein gelungenes Yngwie Malmsteen Cover mit „Rising Force“. Hätte es eigenlich nicht gebraucht, denn die eigenen Songs sind stark genung. Nun gut.
Ob FirstBourne mit „Pick Up The Torch“ uns nun den AOR zurückgebracht haben, weiß ich nicht. Fakt ist jedenfalls, daß das Album absolut in dieser Schiene fährt und zudem noch einiges mehr aufzubieten hat. Vom Gesang über die Instrumentalisten bis hin zum Coverartwork ist alles stimmig und macht Laune, dieses Album immer mal wieder aufzulegen. Wenn man auf AOR oder Melodic Rock/Metal steht, sollte man FirstBourne im Auge behalten und sich dieses Album abgreifen.
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