VÖ: 01.03.2024
Label: AFM Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Die griechische Powermetal Formation Firewind war ja schon immer das Baby des Gitarristen Gus G. Bisher hat man es auf neun Alben gebracht, das zehnte „Stand United“ steht just in den Startlöchern. Dabei ist das Line Up diesmal gleich geblieben. Heißt, neben Gus G. schwingt wieder Herbie Langhans (Avantasia, Sinbreed) das Mikro, Petros Christo (Bass) und Jo Nunez (Drums) sind ebenfalls wieder mit dabei.
Zu hören gibt’s neun neue Songs plus eine Coverversion und im Prinzip machen Firewind nichts anders als ähnliche Powermetal Kapellen, haben aber halt mit Gus G. einen überragenden Gitarristen vor der Burst, welcher nicht umsonst die Dienste für einen gewissen Ozzy Osbourne antreten durfte. Der Knabe macht absolut den Unterschied, denn die Songs an sich sind keinesfalls außergwöhnliches Powermetal Futter. Herbie Langhans hat natürlich eine starke, kraftvolle Sangesstimme, allerdings meint man ihn durch Teilnahme an zahlreichen Bands und Projekten mittlerweile etwas zu überpräsent zu erleben. Bei Firewind agiert er noch einen Tacken rauher, so das ab und zu ein klein wenig Grave Digger Kultur durchscheint.
Die angehende Hymne „Salvation Day“ eröffnet das Album fast schon erwartungsgemäß als flotter (Melodic)Metal Song, mit Twin Lead Gitarren und kraftvollen Drums. Ein Smasher eben, aber ohne großartig aufhorchen zu lassen. Bis auf, ja….die Gitarrenarbeit eben. An der kann man sich nicht satt hören und auch das frickelige Solo wirkt nie nervend oder aufgesetzt. So geht’s eigentlich durch’s komplette Album. Midtempo bis Uptempo Tracks mit irgendwie platten Refrains wie beim Titelsong „Stand United“ oder melodisch eingängig wie bei „The Power Lies Within“.
Accept Vibes kommen auf beim schnellen Riff-Knaller „Fallen Angel“ und richtig knackig hart wird es auch mal beim treibenden „Land Of Chaos“. Die oben angesprochene Coverversion betrifft den The Romantics Song „Talking In Your Sleep“. Keine Ahnung, warum man sich ausgerechnet den Song ausgesucht hat. Denn erstens passt er mal so gar nicht zu den Powermetal-Strukturen des Albums und auch ein Augenzwinkern oder Aha-Effekt bleibt bei dieser belanglosen Umsetzung aus.
Da lobt man sich dann doch eher den mit schönen Melodiebögen gesegneten Rausschmeißer „Days Of Grace“, einem wohltuenden Highlight der Platte. „Stand United“ ist sicherlich ein qualitativ ansprechendes Powermetal Album von Firewind geworden, findet aber nicht zurück zur Stärke der Frühzeit als Alben wie „Forged By Fire“, „Allegiance“ oder „The Premonition“ aufhorchen ließen und die Band in aller Munde brachte. Gus G. reißt’s irgendwie noch raus, um nicht gänzlich von einem Reißbrett-Album zu sprechen. Für höhere Weihen reicht das aber nicht mehr aus.
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