Don't You Say (alternative Version)
VÖ: 01.09.2017
Label: Limb Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wenn ich an belgische Metalbands denke, kommen mir solche Combos wie Oz oder Ostrogoth in den Sinn. Natürlich aufgrund meines Alters begründet, waren diese Bands ja schon früh in den 80ern aktiv. Ansonsten fallen mir außer diversen Black-u. Deathbands nicht viele ein. Aber halt….mit Fireforce gibt es ja eine weitere Band, die sich dem traditionellen Metall verschrieben hat und seit 2008 aktiv bereits zwei Alben herausgebracht hat, die durchaus gutklassige Songs beinhalteten. Allen voran das Debut „March On“, daß durchaus fett in die Balken schlug. Aber auch das nachfolgende „Deathbringer“ konnte was, keine Frage.
Mit „Annihilate The Evil“ holen die Belgier nun zum dritten Schlag aus und wieder wurde das Album vorzüglich von R.D. Liapakis (Mystic Prophecy) produziert. Fireforce treten mittlerweile verstärkt in Tarnklamotten auf, aber keine Angst, eine musikalische Nähe zu Sabaton besteht weiterhin nicht. Vielmehr erinnert der wuchtige Metal der Band an Accept, sowohl zu Dierkschneider-Zeiten, als auch aktuell. Dies liegt vor nicht zuletzt an Sänger Flype, dessen rauhes Organ haargenau zur Musik passt.
„The Boys From Down Under“ ist gleich ein fulminanter Einstieg, der aufzeigt, welche „dicken Hosen“ Fireforce anhaben. Die Gitarristen Erwin Suetens und Thierry van der Zanden riffen amtlich durch die Songs und Schreihals Flype passt sich dem Härtegrad an. Wenn man hier etwas zu mäkeln hat, dann den Umstand, daß der Sänger gerne öfters mal seine Tonart ändern dürfte. Ein paar High Pitched Screams zur passenden Zeit würden manchen Song zusätzlich auflockern und auch der ein oder andere Cleanpart würde für Abwechslung sorgen. So klingt der gute Flype mit Fortschreiten des Albums etwas gleichförmig. Ohne aber seine gute Stimme an sich schmälern zu wollen.
So gibt’s durch die Band puren Metal, der mal an Power Metal Bands a`la Primal Fear („Fake Hero“, „Dog Soldiers“) erinnert, dann wieder an die großen Accept („Revenge In Flames“, „Defector“). Ohne allerdings direkt abzukupfern fräsen sich viele der oft mehrstimmigen Refrains gnadenlos ins Gehirn. Flutscht zwar beim erstmaligen Hören noch etwas rein und raus, da man viele Elemente halt von anderen Bands her kennt, aber nach gewisser Zeit stellt sich dann doch Nachhaltigkeit ein.
Das farbenfrohe Artwork passt zur wuchtigen Ausrichtung der Band und Fireforce könnten durchaus mit etwas Glück in die Phalanx der großen Heavy Metal Bands traditioneller Art einbrechen. Die Voraussetzungen wären da. Qualitativ hochwertige Musik, gute Produktion, stimmige Begleitumstände (Image, Internetauftritt etc.). Würde mich nicht wundern, wenn man die Band demnächst vom kleinen aber feinen Label Limb Music zu einem größeren Platzhirschen wechseln sieht. Warten wir’s ab.
Kommentar schreiben