VÖ: 06.03.2020
Label: Wild Kingdom
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
In den Hinweisen über die Einflüsse der Band Finnegan's Hell liest man neben Bands wie The Pogues oder Ramones auch Bands wie Metallica oder Satyricon. Das kann ich so nicht unterstreichen. In meinen Ohren spielen Finnegan's Hell lupenreinen Folk Rock, von mir aus auch Celtic Punk, wie er jedes Pub oder jede irische Party zum glühen bringt. Aber halt...die Band kommt aus Schweden !! Und wenn man genau hinhört, stellt man fest, daß das auch unmöglich Iren sein können. Denn die 10 Songs des neuen Albums „Work is the Curse of the Drinking Class“ wirken auf typische Irish Folk Zutaten hin konstruiert und Spontanität fällt zugunsten des Gewollten eher flach.
Dennoch machen diese Songs der Schweden tierischen Spaß und lassen jeden feucht-fröhlichen Anlass zur Party werden. Denn natürlich geht es in den Nummern in erster Linie um's Saufen und die dazugehörigen Getränke. Handwerklich gut gemacht gehen dabei Songs wie der Opener „Work Is The Curse Of The Drinking Class“, „Whiskey Rum Gin and Wine“ oder „King Of The Bar“ flott von der Hand, die Band integriert neben der rockigen Gitarrengrundlage selbstverständlich irish folk-typische Instrumente wie Tin Whistle, Akkordeon oder Banjo.
Sänger Pabs Finnegan besitzt diese typisch whiskeygeschwängert rauhe Stimme, die man auch von vielen anderen Irish Folk Rock Sängern her kennt, lässt Authenzität erkennen auch wenn der irische Slang etwas verloren geht. Auf jeden Fall sind die Musiker über jeden Zweifel erhaben und könnten auch in jeder irischen Folkband bestehen. Bei „Friends and Foes“ huldigt und verteufelt man gleichzeitig die bekannteste US amerikanische Whiskeysorte. Bei „Whiskey Rum Gin and Wine“ zollt man angeblich dem Lebensstil des Pogues Sängers Shane McGowan Tribut. Und bei „King Of The Bar“ werden gar kubanische Zigarren zum Alkohol-Genuss gezündet.
Besinnlicheres, wenn auch auf fröhliche Art und Weise interpretiert, findet man höchstens bei „The Last Dance“ oder dem abschließenden Ablebens-Schunkler „When I'm Dead“, denen immer, wie bei den restlichen Songs auch, ein Augenwzinkern anhaftet. Alles in allem 10 Songs, die man immer wieder auflegen kann und auch deine Party stimmungsvoll beleben wird. Dafür, daß es Schweden sind, machen Finnegan's Hell ihre Sache sehr gut und man kann die Umschreibung Celtic Punk schon so stehen lassen. Zur Legende wie den Pogues reicht's (noch) nicht, aber man reiht sich dennoch schon mal weiter vorne ein in der trinkfreudigen Folklore-Rock Szene.
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