VÖ: 08.03.2019
Label: Deaf Shepherd Recordings
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Fans des Folk (Punk) Rock die Band Fiddler's Green vorzustellen, würde bedeuten die berühmten Eulen nach Athen zu tragen. Fast 30 Jahre sind seit der Bandgründung bisher ins Land gegangen und mit den beiden letzten Alben „Winners & Boozers“ sowie „Devil's Dozen“ gelangen den Franken sogar sehr hohe Chart-Platzierungen. Das ist aber nicht das Goal von Fiddler's Green. Vielmehr möchte man den Spaß an der Musik und in letzter Zeit auch vermehrt politische Aussagen im Kontext der Band verstanden wissen. Denn wie sagt die Band treffend: „bei dem momentanen Rechts-Ruck, der sich durch Europa zieht, darf und muß man eben auch eindeutig Stellung beziehen“.
Beim neuen, mittlerweile 14. Studioalbum „Heydey“ (bedeutet so viel wie „Blütezeit“) sind demnach 15 neue Songs herausgekommen, die teils politische Messages beinhalten, aber auch natürlich den typisch irischen Trinkliedern Tribut zollen. Daß Fiddler's Green, die zwar aus dem beschaulichen Erlangen stammen, mittlerweile fast eher als rein irische Band durchgehen, ist ein Kompliment, welches sich die Band über die Jahre mit tollen Alben und fleißigen Touren zu Recht erarbeitet hat.
Einen erheblichen Anteil am aktuellen Status der Band hat sicherlich auch Sänger/Gitarrist Pat Prziwara, der 2006 hinzugekommen ist und neuen, frischen Wind in die Band brachte. Es darf also wieder fleißig getanzt, mitgesungen, migetrunken und einfach nur gut zugehört werden bei „Heydey“ und der folgenden, dazugehörigen Tour. Die Melange der Songs passt also wunderbar. Trinkfreudigen Pub-affinen Gassenhauern wie „Slainte“ oder „Cheer Up“ stehen diverse Protest-Songs wie „No Anthem“ oder „Better You Say No“ gegenüber. Dabei ist „No Anthem“ genau das Gegenteil des Songtitels, nämlich eine amtliche Hymne. Wenn es in den Lyrics heißt „...this is not an anthem, this is a real rebel song“ kann man nicht anders, als mitzusingen. Wie bei den meisten Liedern auf „Heydey“ auch.
Etwas Folk-Punk der fröhlichen Art mit „Limerick Sytle“ nimmt man Fiddler's Green genauso ab wie tradiitonellen Irish Fok a'la „John Kanaka“ oder das rockig flockige „Born to be a Rover“ mit genialem Refrain. Albi Albers und Mannschaft fabrizieren ihre Kunst wie eh und jeh mit viel Herz und Leidenschaft. Dazugehören wie immer Instrumente der Art Akkordeon, Bodhran, Banjo und Mandoline, sowie natürlich viele Parts gespielt auf der Akutik-Gitarre.
Die Voraussetzungen für Fiddler's Green sind also äußerst gut, erneut die Charts zu erobern und mit „Heyday“ vielleicht sogar einen noch größeren Schritt im Bekanntheitsgrad zu nehmen als bisher. Fiddler's Green zeigen, wer in Deutschland die irische Speed-Folk-Fahne hoch hält und lassen mit dem neuen Album sämtliche Artgenossen, die es mittlerwelel auch in good ol' germany gibt, hinter sich. Auf die anstehende Tour darf man sich mehr als freuen. Jeder einzelne Song des neuen Albums hat das Potential auch live gespielt und abgefeiert zu werden. Die „Blütezeit“ von Fiddler's Green geht weiter.
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