VÖ: 21.03.2021
Label: Yellow Rhinestone Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9/ 10
Ich lass mich ja gerne überraschen von Bands, von denen ich noch nie zuvor gehört habe. Dazu zählen auch die Briten Feral Ghost. Eine Band, die den Hörer mit feinstem (Melodic)Classic Rock verwöhnt. 2014 gab's schon mal ein Album („A Gathering Storm“), jetzt kommt mit „Speed Of Light“ der Nachfolger des Sextetts, bei dem auch zwei Damen im LineUp stehen.
Los geht’s mit „Roll The Dice“ und mit flottem Melodic Rock, der zudem Piano begleitend auffährt und mit schmissigem, mehrstimmigem Refrain glänzt. Ganz klarer Pluspunkt von Feral Ghost ist Sänger Danny Warwick. Seine melodisch rockige Stimme gehört mit zum Besten, was man seit langem gehört hat. Ich mag ja solche Sänger, die ein wenig nach John Denver und Richard Marx klingen, auch wenn die Musik natürlich völlig anders läuft.
Dies unterstreicht auch „It's Been A Long Time My Friend“, dem man aufgrund des Gesangs und der etwas schunkeligen Melodie ganz leichte Country Vibes unterstellen kann. Auch hier wieder begeistert der Refrain, der wie auch in Folge immer mehrstimmig interpretiert wird. Es folgt ein Potpourri schönsten melodischen Classic Rocks. Dazu gehört natürlich auch balladeskes wie bei „Love Will Find A Way“. Wer jetzt glaubt, da kommt so eine cheesige Ballade daher, sollte sich den wunderschönen Refrain anhören. Da sitzt die Gänsehaut metertief. Auch „Say It's Not Too Late“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Rockballaden vom Feinsten.
Neben Keyboarderin Lisanne Otten ist Sängerin Chloe Hunter der weibliche Gesangsgegenpart zu Danny Warwick. Bei „The Mirror“ beispielsweise übernimmt Chloe die Vocals, die mystisch und ruhig rüberkommen, bevor der Song allgemein flotter wird mit wuchtigen Drums (Paul Castleman) und tollen Keyboards. Ein Stück, welches quasi hauptsächlich durch die beiden Damen der Truppe geprägt wird.
Classic Rock a'la Toto oder Supertramp könnte man dem fröhlichen „Watch The World Go By“ entnehmen. Welch tolle Stücke Feral Ghost abliefern, zeigt nochmals das fantastische „Without A Trace“. Auch hier beginnt's mit Piano und gesanglich balladesk, der Refrain ist wiederum zum Niederknien. Engelsgleiche Backing-Chöre, ein Keyboard/String/Gitarren-Terzett...es passt einfach alles zum anderen.
Für den Abschluß haben sich Feral Ghost dann noch einen Song mit echtem Hymnen-Charakter aufgehoben. „Here We Go Again“ glänzt mit einer tollen Einstiegsmelodie, natürlich mehrstimmigem Refrain und steuert in eine intensive Passage mit wuchtigem Sound. Sicherlich ein Song, den man live aus voller Kehle mitsingen kann....Hymne halt.
Die zwei Damen und fünf Männer von Feral Ghost sind meiner Meinung nach eine echte Überraschung im melodischen Classic Rock Bereich, erinnern an die absoluten Größen des Genres und haben mit Danny Warwick ein absolut starkes Aushängeschild in den Reihen. „Speed Of Light“ beinhaltet einfach perfekten melodischen Rock mit allen Trademarks, die man an ihm liebt. Diese Band muß man sich merken...oder besser gleich in die hiesigen Player holen.
Kommentar schreiben