VÖ: 07.06.2024
Label: Eigenrelease
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Factory of Art wurden 1990 in Leipzig gegründet. Großartige Bühnen-Shows waren das Markenzeichen der Band. Es ging auf eine große Deutschland-Tour als Support für Grave Digger. Und Konzerte gemeinsam mit Metal-Größen wie Blind Guardian, Threshold, Yngwie J. Malmsteen, Gamma Ray. Und sie galten als „DIE ostdeutsche Heavy Metal Hoffnung“ (Zitat aus der Presse-Info). Dann war 2006 Schluss. Neben diversen Demos, zwei EPs wurden auch zwei Alben veröffentlicht. Aber „The Tempter“ (2002) liegt schon mehr als zwanzig Jahre zurück. 2019 kam es dann zur Reunion. Das Ergebnis liegt seit Juni vor, das dritte Album mit dem symbolischen Titel „Back To Life“.
Gesprochene Worte als kurze Einleitung. Aber schon bald setzen bei „Abysses“ die Gitarren ein. Dann nehmen die Sachsen so richtig Fahrt auf. Feiner melodischer Heavy Metal. Und „Burning Wings“ macht genau so weiter. Riffgetrieben, hart aber melodisch im Midtempo Bereich. Der Satzgesang zu Beginn von „Blessing In Disguise“ erinnert ein wenig an die ebenfalls aus Leipzig stammenden „Die Prinzen“. Aber nein, wir befinden uns weiterhin im Heavy Metal. Auch hier geht es trotz aller Härte eher ruhig zur Sache. mit vielen Keyboard-Passagen. Und dazu wabert immer wieder die Hammond. Entgegen dem Song-Titel „Silent Room“ wird es wieder etwas härter. Harte Riffs. Aber erneut ruhig. So auch „Walking To The Place I Love“. Keyboard-Teppiche unterlegen die harten Gitarren-Riffs. Ist aber Dank der ruhigen cleanen Gitarren eher eine große Power-Ballade als ein Metal-Kracher, obwohl gelegentlich dezente Growls eingeworfen werden.
„Face Behind The Mask“ klingt dann bereits ein weniger düsterer, als hätte die Band urplötzlich den Schalter umgelegt. Der Gesang wechselt zwischen kratzig, klar und hohen Metal Screams. „Decadence“ setzt dann noch einen drauf. Hier wird losgerockt. Die Gitarren galoppieren förmlich, das Schlagzeug treibt voran. Dank der Melodie-und Rhythmus-Wechsel hat der Song eine progressive Schlagseite. Auch bei „The Truth“ geht die Band ein hohes Tempo. „Behind The Lights“ startet dann ruhiger. Aber später geht auch hier die Post ab. Der Titelsong „Back To The Life“ rundet das Album ab. Und wie. Da haben sich Factory Of Art das Beste für den Schluss aufgehoben. Power Metal at its best!
Mit „Back To The Life“ haben Factory Of Art ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Man ist traurig, dass nach vierundfünfzig Minuten „schon“ Schluss ist. Bleibt zu hoffen, dass man auf den Nachfolger nicht erneut so lange warten muss
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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