FABULOUS DESASTER - Crucify This!

Es ist auch schon wieder sieben Jahre her, seit die Bonner Thrash Formation Fabulous Desaster ihr letztes Album („Off With Their Heads“) herausgebracht haben. Jetzt knallt’s aber wieder vom Rhein mit „Crucify This!“ dem dritten Abriss des Quartetts, bei dem man namensmäßig natürlich sofort an Exodus denkte. Geändert haben die Jungs vom Stil her wenig. Nach wie vor präsentiert man old-schooligen, schnellen Thrash der erdig kantigen Sorte mit wenig Hang zu modernen Sounds.

Ich hab aber den Eindruck, das man schon ein klein wenig mehr auf die teutonische Thrash-Schule schielt. So erinnert das kurze Intro „Menace To Sobriety“ und das folgende „Misanthropolis“ ein bisschen an den Einstieg von Kreator auf „Coma Of Souls“. Der Song erhält aber etwas abendländischen Riff-Geschmack, der sich mit pfeilschnellen Drums und Rhythmen paart. Vom Gas gehen Fabulous Desaster nur selten, Sänger Jan ähnelt bei biestigen Tracks wie „Trenchmouth“, „Rip It Up“ oder dem Titelsong „Crucify This!“ diesmal mehr einem Schmier von Destruction als einem Souza von Exodus, was den „deutschen“ Anstrich der Songs zudeml unterstreicht.

Bis zum Rausschmeißer „Trapped In The Dark“ ändert sich musikalisch wenig. Es geht immer munter „druff und dewitt“. Mal wird kurz aus schnellem Thrash mal ein groovig gemäßigter Part, aber wenn dann nur kurz, bevor es wieder mit Tempo (of the damned, he he) weitergeht. Gitarrist Matthes darf sich schön austoben und macht seine Sache wieder einmal hervorragend. Auch hier darf man durchaus ältere Destruction als Querverweis anführen.

Die sozialkritischen Themen und das erneut starke Artwork passen wieder wie Arsch auf Eimer für knallharten Thrash und somit wunderbar zu einer Band wie Fabulous Desaster.

Vielleicht haben die Knaben durch die recht lange  Alben-Abstinenz etwas den Anschluss verloren. Zur Aufholjagd wird aber mit „Crucify This!“ wieder geblasen. Für Thrash-Fans der alten Garde eine wahre Freude.