VÖ: 24.02.2017
Label: Napalm Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Nach einer selbstverordneten, zweijährigen Pause kehren Ex Deo, das Nebenprojekt von Maurizio Iacono, dem Sänger der kanadischen Death Metal Institution Kataklysm,
sowie seinen Mitstreitern (davon ebenfalls bei Kataklysm tätige Menschen) mit einem neuen Album zurück. „The Immortal Wars“ ist das mittlerweile dritte Werk betitelt und liefert, wie
immer, eine gehörige Portion Geschichtsunterricht. Denn Ex Deo behandeln in ihren Texten seit jeher die römische Mythologie.
Diesmal verarbeiten Ex Deo, die im Grunde ja auch Death Metal spielen, allerdings eher Melodien-orientiert und fast schon im Paganbereich angesiedelt, die Punischen Kriege zwischen Rom und Karthago. Hannibal anyone ? Im Vergleich zu den vorherigen Alben hat sich in der musikalischen Ausrichtung somit nicht viel geändert. Schnelle, death metalartige Attacken werden oft von symphonischen oder auch cineastischen Parts unterbrochen oder begleitet. Fanfaren, Schlachtenrufe, Pferdegedonner….alles was man für ein musikalisches Kino eben so braucht.
Handwerklich ist „The Immortal Wars“ einwandfrei eingespielt, man hat es eben mit erfahrenen Musikern zu tun, das merkt man. Maurizio fährt sich im Aggressions-Level im Gegensatz zu Kataklysm merklich zurück, ohne allerdings in melodische Performance zu wechseln. Alles fängt mit dem Aufstieg Hannibals an….“The Rise of Hannibal“ eröffnet die geschichtsträchtige Umsetzung. Die Einleitung in ein wuchtiges, kerniges Album gelingt und wird mit dem folgenden „Hispania (Siege Of Saguntum)“ eindrucksvoll fortgesetzt. Man fühlt sich mitten in die Szenerie versetzt, was den Schwerpunkt auf die Story unterstreicht. Maurizio transportiert diese mächtigen, aggressiven Schlachtenvocals, die eine solche Geschichte benötigt. So etwas könnte auch durchaus von Johann Hegg (Amon Amarth) stammen. Aber wir befinden uns ja im Römischen Reich und somit werden bei „Crossing The Apes“ erst einmal mit Elefant und Kegel die Alpen überquert. Ich meine sogar im Hintergrund ein leichtes Elefanten-Tröten vernommen zu haben.
So geht’s dann immer weiter mit der Story. Ein Intermezzo („Suavetaurillia“) mit Pauken und Trompeten in Leinwandformat leitet Großspuriges wie „Cato Major: Carthago Delenda Est!“, „Ad Victoriam (The Battle of Zama)“ und den endgültigen Kriegshammer „The Spoils of War“ ein, bevor man mit dem Römer an sich in „The Roman“ erhaben huldigt.
Ex Deo bleiben also ihrer Linie auch mit „The Immortal Wars“ mehr als treu. Alles andere wäre auch nicht zu erwarten gewesen, hat man sich mit dem bisherigen Schaffen doch eine kleine, eigene Nische geschaffen. Im Gegensatz zum Bollwerk Kataklysm kann sich der geneigte Melo-Deather hier fast die selbe Mannschaft in gediegenerem Gewand reinziehen und wer keine Berührungsängste mit symphonischen Klängen und Theatralik hat, bekommt ein filmreifes Album der härteren Gangart spendiert. Nicht wirklich außergewöhnlich stark, aber gut genug, um zu gefallen. Hannibal ante portas !!
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