VÖ: 126.11.2021
Label: Prosthetic Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Frisches Futter für Powermetal Fans kommt in Form von „Embers Of War“, dem dritten Album von Eternity’s End. Die Band wurde 2016 von Obscura und ex-Necrophagist Gitarrist Christian Münzner gegründet, der auch schon bei anderen namhaften Bands wie Paradox oder Majesty aktiv war. Ein massiver Line Up Wechsel hat stattgefunden, heraus ragt hier ein wenig sein langjähriger Sidekick und Drummer Hannes Grossmann, ein wahres Drum-Tier, wenn man mal so sagen darf.
Acht rasante Powermetal Abfahrten zieren „Embers Of War“ und oft erinnern die schnellen Gitarrenlicks und Rhythmen an die Legende Racer X oder Bands wie Dragonforce. Los geht’s mit „Dreadnought (The Voyage Of The Damned)“ hyperschnell, dem aber ex-Hibria Sänger Iuri Sanson absolut gewachsen ist. Der Kerl beherbergt eine tolle Powermetal Stimme, recht hoch, aber nie kitschig. Interessant auch die Chorgesänge, die immer mal wieder an Bands wie Iron Savior oder Blind Guardian erinnern.
Die beiden Gitarristen Christian Münzner und Justin Hombach frickeln was das Zeug hält, beziehungsweise unterstützen im Rhythmusbereich mit starken Gitarrenlicks. Typische, fast Maiden-artige Galoppel-Passagen gibt’s bei „Bane Of The Blacksword“ oder „Arcturus Prime“ zu hören. Letzteres mit tollen Twin Guitar Leads, kurzem Bass-Solo (Linus Klausenitzer) und sehr eingängig melodischem Refrain. Fast schon im Bereich des Progmetal wildert dagegen „Shaded Heart“, mit äußerst wirbeligen Gitarrenparts und mehrstimmigem Gesang.
Mal schimmern Running Wild durch wie bei „Hounds Of Tindalos“, zumindest im Saitenbereich, mal Blind Guardian im selbigen Song aufgrund der fulminanten Fantasy-Chöre. Mehr im klassischen Metal zuhause, ertönt der „Call Of The Valkyries“. Schnelle Grundlage, starke Riffs mit Screams von Iuri versehen und Iron Savior-Chöre im Refrain treffen auf klassische Gitarrenduelle und sehr gute Soli.
Mit 9 ½ Minuten befindet sich der mit Abstand längste Track am Ende des Albums. „Embers Of War“ ist dann quasi auch das Herzstück des Albums, das logischerweise auch das abwechslungsreichste ist. Sakraler Gesang zu Beginn suggestiert Spannung, über Frickel-Passagen mutiert das Stück zur speedigen Abgehnummer. Viele Chöre und mehrstimmige Passagen sind zu vernehmen, aber auch schleppendere Parts mit wuchtigen Gitarrenriffs. Feiner Song zum Ende hin.
Eternity’s End erfinden mit „Embers Of War" den technischen Power Metal nicht neu. Aber das Album spielt aufgrund der hervorragenden Musiker und des stimmigen Songwritings durchaus vorne mit. Für mich persönlich ist das Drumspiel von Hannes Grossmann das belebende Element der Songs. Ein Wahnsinn, was der Mann hier raushaut. Aber auch der gute Gesang von Iuri Sanson und die qualitätsorientierte Saiten-Fraktion ist wahrlich over the top. Ob man auf Fantasy, Science Fiction oder Kriegsthemen steht, ist völlig egal. Das Album sollte jedem anständigen Power Metal Fan gefallen, auch wenn das Album Artwork völlig für’n Hintern ist.
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