EREWÄN - How Will All This End ?

Er nennt sich Erewän (oder vielleicht heißt er auch so) und kommt aus Nizza/Frankreich. Die Musik, die Erewän macht ist aber eher keltischer Natur und daraus resultierend ergibt sich ein recht hoher Folk-Anteil. Dementsprechend wird die Musik von Erewän auch richtigerweise mit Prog Rock/Celtic/Folk umschrieben. Nach einem Demo hat er im Dezember letzten Jahres seine Debutplatte „How Will All This End ?“ herausgebracht. Und wie man am Albumtitel bereits erkennen kann, geht’s ihm um die Zerstörung der Natur und klagt dies in seinen Songs an.

Bis auf Eric Bouillette, der beispielsweise bei „Highlands“ die Violine beigesteuert hat und Alexandre Lamia, der dieses Album gemischt und gemastert, sowie die Lead Gitarre bei ein paar Songs übernommen hat, liegt alles in den Händen von Erewän selbst, inklusive dem wunderbaren Artwork.

Mit Wellenrauschen beginnt das Album. „Rising Sun On The Shore“ lässt rein instrumentale Klänge ertönen. Melodisches Gitarrengezupfe, flöten-artige Untermalung und Akustikgitarre machen gleich klar, daß wir es eher mit einem unaufgeregten, entspannten Album zu tun haben. Bereits bei diesem Opener werden aber auch die keltischen/folkigen Spuren deutlich. So beginnt das folgende „Childhoods“ mit einer folkigen Gitarrenmelodie, welche in flotte Leads von Alexandre Lamia übergeht. Der recht hohe Gesang von Erewän passt hervorragend zur Musik und lässt den Hörer in wohliger Entspannung lauschen.

Bei „Walk Away“ kann man im Background leichte Untermalung von Blasinstrumenten/Trompete vernehmen. „Headline“ beginnt mit Piano und der angesprochenen Violine, welche dem Song eine gewisse Melancholie zuschreibt. Genauso wie der Gesang, der mehr im Singer-Songwriter-Modus auftritt. Die wunderbaren Melodien werden plötzlich von Schüssen und Schreien unterbrochen. Ob hier das Batanclan-Attentat Hintergrund der Geschichte ist, weiß ich nicht. Jedenfalls beruhigt sich die Szenerie am Ende mittels Akustik-Gitarre und ruhigem Gesang.

Mehrstimmige Chöre und feinste Melodien zieren das äußerst folklastige „The Banshee’s Keening“ und „Witches Of The Middle-Ages“ verzaubert mit Gansehaut-Flötenmomenten und sehr ruhigem Gesang. Auch „Twist Of Fate“ lässt beruhigte Atmosphäre wirken, erneut mit Violine und einem aufkommend intensiveren Gitarrenthema. Das längste Stück mit über 8 Minuten folgt mit „Evil In Us“ und beginnt mit Piano und Gesang. Drums keimen erstmals druckvoller auf, abgehackte Rhythmen sorgen für progressive Elemente und eine Mundharmonika für Überraschung. Ein schöner, melodischer Zwischenpart mit Background-Stimmen verändert sich bis hin zum verzerrten Ende mit Sirenen und Explosionen zum Schluß.

Nach diesem Knaller wenn man so will, braucht es zum Abschluß eines weiteren Instrumentals. Dieses („Highlands“) beginnt wieder mit Wellen und lässt das Album mit Piano, atmosphärischer Akustik-Gitarre und schönen folkigen Melodien, aber auch mit einem Donnerschlag enden.

Erewän hat mit „How Will All This End ?“ ein schönes, progressiv angehauchtes Folk-Album geschaffen, dem man in aller Ruhe zuhören kann, aber das auch mit dem ein oder anderen Paukenschlag aufwartet. Teils fröhlich, teils melancholisch werden die Lyrics stimmungsvoll rübergebracht und man darf sich definitiv auf weiteres Schaffen dieses Künstlers freuen.