VÖ: 24.01.2020
Label: Massacre Records
Autor: David Kerber
Bewertung: 7,5 / 10
Fünf Jahre nach ihrem Debut, das zumindest an mir völlig vorbei ging, beehren uns die Tschechen Ereley mit ihrem zweiten Album „Diablerie“. Es handelt sich dabei um ein Konzeptalbum und basiert auf dem Gedankenspiel, dass wir mit einer reinen Seele auf die Welt kommen – da man weder gute noch böse Taten vollbracht hat. Im Laufe des Lebens werden jedoch Entscheidungen getroffen, die einen selbst sowie andere beeinflussen und Gefühle wie Glückseligkeit, Freude, Liebe, Trauer, Angst oder Hass hervorrufen können. So kann man solche Entscheidungen als „leicht“ und „schwer“ kategorisieren. Die Story auf dem Album folgt jemandem, der zu viele schwere Entscheidungen getroffen hat und dessen Seele seine Reinheit eingebüßt und im Laufe der Zeit diabolische Züge angenommen hat.
Das Album startet dann auch mit dem Titelsong recht düster. Tiefer gestimmte Gitarren und die teilweise recht heisere Stimme von Lukáš, der hin und wieder auch ein paar Growls rauslässt, sorgen zusammen mit dem Keyboard für eine gewisse Untergangsstimmung. Dieser Grundton zieht sich dann auch durch die gesamten 54 Minuten des Albums. Fröhlich stimmende Elemente sind rar gesät, auch die Erzählstimme ist mit unheilvollen Keyboardklängen unterlegt. Stilistisch würde ich das Album eher in den Doom- als den Progressive-Bereich packen. Übermäßig lange Soloparts sucht man hier vergeblich, alle Musiker spielen sehr songdienlich. Auffallend sind die recht häufigen Tempiwechsel innerhalb der Songs, die teilweise sehr abrupt sind und sich störend auf den musikalischen Fluss auswirken. Ein Hit ist, wie bei den meisten Konzeptalben, auch nicht wirklich dabei.
Aber das ist einer der wenigen Kritikpunkte an Diablerie. Insgesamt ist es ein gutes bis sehr gutes Album, das die Tschechen eingespielt haben und sollte auf jeden Fall mal angetestet werden.
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