VÖ: 20.09.2024
Label: Metalville
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
20 Jahre gibt es mittlerweile die Thrasher Eradicator aus Olpe/Nordrhein-Westfalen. Da fällt einem beinahe die Kinnlade runter, klingen die Jungs immer noch frisch und unverbraucht, ungestüm eben. Man hat sich auch auf dem mittlerweile sechsten Album „The Paradox“ diesen eigenen Charme erhalten, liefert dennoch das bisher ausgreifteste und versierteste Album bisher ab. Drei Jahre haben die Brüder Sebastian (Gesang/Gitarre) und Jan Peter Stöber (Drums) zusammen mit Sebastian Zoppe (Bass) und Robert Wied (Gitarre) benötigt, um das neue Album fertigzustellen.
Zunächst beginnt das Album ruhig mit Drums und Bass plus feiner Melodie. Alsbald mutiert „Beyond The Shadow’s Void“ aber zum flotten Thrasher mit äußerst giftigen Vocals und fetten Riffs. Ein flirrendes Gitarrensolo zeigt die Unangepasstheit der Band. Die zehn Songs von „The Paradox“ präsentieren sich allesamt im Uptempo und auch wenn man groovige Rhythmen auspackt wie beispielweise bei "Hell Smiles Back“, zeigen flotte Riffs und angepisster Gesang wo der Weg lang geht.
Neben reinrassigen Thrash-Smashern mit aggressiver Kante wie „Perpetual Sacrifice“ oder das mit Screams und Gitarrenwirbel dahingaloppierende „Fake Dealer“ darf es auch mal pfeilschnell zur Sache gehen mit Nähmaschinen-Drums und kurzen Growls wie beim Titelsong, der aber auch ein Break mit melodischem Gitarrensolo auffährt. Eradicator stellen also nicht stumpf auf straighten, schnellen und beinharten Thrash, sondern lassen sich auch immer mal wieder abwechslungsreiche Sound-Aufpeppungen einfallen. Gutes Beispiel hierfür der Rausschmeißer „Debris Of Demise“ der mit schweren Riffs punktet, vehementen Shout-Refrain liefert, wuchtige Parts einstreut und mit langer Instrumentalpassage den Rahmen auseinanderbiegt.
Ähnlich wie die frühen Destruction scheren sich Eradicator auch mit „The Paradox“ einen Dreck um perfekte Sounds, kommerzielle Anbiederungen oder brachial wuchtige Songs. Sie spielen ihre Thrash-Granaten mit ungestümer Präzision, unangepassten Melodie-Einschüben und rasiermesserscharf schneidigen Riffs. Obendrein der meist etwas angepisste Gesang von Sebastian, so daß man sich bei Eradicator gerne an längst vergangene Thrash-Großtaten erinnert. Dennoch spielen die Jungs absolut up do date und gehören in dieser Form zur Spitze der deutschen Thrash-Szene.
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Struwwelpeter (Sonntag, 06 Oktober 2024 09:41)
Haarsträubend gut !!!