VÖ: 12.11.2014
Label: War Anthem Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Na, wenn das mal nicht schön abgefahren ist.....Entrench, schwedische Thrash Band haben ihr zweites Album „Violent Procreation“ rausgebracht.
Man fühlt sich von der ersten Minute in glorreiche Thrashzeiten der 80er zurückversetzt. Hier speziell an die alten Kreator, deren Musik sicherlich mit der größte Einfluß für die Schweden ist.
Frederik's Gebrüll klingt noch einen Tacken hysterischer, heiserer als der junge Mille damals.
Es wird kompromisslos nach vorne geholzt, meist im upper speed Modus. So fliegt einem bereits mit dem Opener „One With Agony“ eine höllische Old School Thrash Abfahrt um die Ohren, die sich gewaschen hat. Der Gesang bringt durch seine enorme Aggressivität einen leichten Death Anteil in die Songs, ansonsten kann die angesprochene Fan-Zielgruppe alter Kreator oder Sadus mal gar nichts verkehrt machen.
Großen Anspruch braucht man bei den neun Abrißbirnen nicht erwarten, dies ist natürlich auch nicht das Ziel von Entrench. Druff und Dewitt, Schnelligkeit, gewollte Abgestumpftheit sind Trumpf, einzelne Slow Down Schlenker inklusive. Eher überraschend daher der Akkordeon Part am Ende von „Chemical Holocaust the Mental Wasteland“.
Die Songs strotzen nur so vor Hass und Gewalt. Bei Titeln wie „The Process of Annihilation“ oder „Senseless Slaughter“ sollte man auch keine Schönheiten oder lieblichen Weisen erwarten.
Abwechslungsreich ist das Ganze sicherlich nicht, geht die Post eigentlich in jedem Song auf gleiche Weise ab. Das war früher nicht anders, bevor der Anspruch auch in den Thrash Einzug gehalten hat und Bands wie Kreator technischer und aussagekräftiger wurden.
Einzelne Songs hervorzuheben mach somit keinen Sinn, die Uralt-Thrashfraktion wird das Album lieben, der Freund von abwechslungsreichen Sounds eher nicht.
Leider ist Drummer Victor Holmström mittlerweile verstorben (R.I.P.) und konnte die Veröffentlichung des Albums und des eigenen Schaffens nicht mehr miterleben. Ob und wie seine beiden Kollegen weitermachen, ist mir nicht bekannt.
Doch für den Moment gilt, „Violent Procreation“ auflegen, die alte schmuddelige Thrash-Kutte anziehen, den Mief der Straßen einatmen und loslegen. Entrench sind eigentlich 30 Jahre zu spät dran....aber was ist schon zu spät ?
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