VÖ: 16.07.2019
Label: Scrape Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Völlig überrascht war ich, als mich neulich mein alter Bekannter Mike Kischnick kontaktierte und mitteilte, man hätte was Neues veröffentlicht. Die Rede ist von den Kanadiern Empyria, die zuletzt 2009 mit dem Album „The Long Road Home“ ein tolles Progmetal Album am Start hatten. Seit der Zeit wurde es ruhig um die Jungs und somit kommt die jetztige EP „Divided“ wie aus dem Nichts.
Den Stil haben Empyria sichtlich verändert. Anno 2019 klingt die Band viel organischer, teils analoger und sucht die Wurzeln eindeutig in der frühen 80er Jahre Phase von Judas Priest. Gitarrist Mike rifft viel basischer und authentischer als noch zuvor, der Vibe der 80er Jahre holt dich sofort ein. Könnte allerdings auch daran liegen, daß die Produktion voll auf diese Zeit abzielt und nicht unbedingt mehr zeitgemäß klingt. Das ist aber egal, denn wann hört man schon noch Platten mit Ecken und Kanten, die nicht glattgebügelt sind, noch einiges an Proberaumcharakter beinhalten und für moderne Einflüsse keinen Platz haben. Eben...von daher ist „Divided“ ein feines Kleinod, auch wenn man damit wohl eine nur geringe Zielgruppe erreicht.
Die 5 Songs ähneln sich in gewisser Weise alle. Angefangen beim riffigen Opener „Dark Skies (MH-370)“ über den Titelsong bis hin zu „Test Of Time“. Empyria könnten glatt als Gegenpart von Priest der „Point Of Entry“. „Killing Machine“ aufgetreten sein, wenn man diese EP nicht 40 Jahre später veröffentlicht hätte. Die grundsolide musikalische Basis von Kischnick und Steve Bifford an Lead-bzw. Rhythmusgitarre, Bassist John Buck sowie Scott Gamble (Drums) weiß jederzeit zu gefallen und Sänger Phil Leite screamt und shoutet amtlich mit ordentlich Power in der Röhre, zuweilen einem Rob Halford auch nicht unähnlich.
Zu guter Letzt spendieren und Empyria mit „The Green Manalishi (with the Two-Pronged Crown)“ auch noch eine gutklassige Coverversion des Priest-Klassikers, sowie mit „Beyond The Doors“ noch einen Bonustrack, in gleicher Art wie die Hauptsongs. Beide Zugaben wurden bereits 2014 als Single veröffentlicht.
Auch wenn von den alten Empyria auf „Divided“ nicht mehr viel übrig ist...es macht Freude die Jungs mal wieder zu hören und wenn dann solch gute old-school Nummern dabei herauskommen, umso besser. Bleibt abzuwarten, ob Empyria den Stil dahingehend nun bleibend geändet haben, oder ob man sich soundmäßig demnächst nicht doch wieder zum letzen Album rückbesinnt. Spannend bleibt's und ich hoffe, es dauert nicht wieder 10 Jahre bis zum nächsten Lebenszeichen der Kanadier.
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