EMOLECULE - The Architect


Tracklist:

  • eMolecule 
  • The Architect
  • Prison Planet
  • Mastermind
  • Dosed
  • The Turn
  • Awaken
  • Beyond Belief
  • The Universal
  • My You
  • Moment of Truth 


Info:

VÖ:  10.02.2023

Label:  Century Media Records


video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  6 / 10



Simon Collins, bekanntermaßen der Sohn von Genesis Drummer/Sänger Phil Collins, und Kelly Nordström waren oder sind beide Teil der Progressive Rock Band Sound Of Contact, welche die 70er Jahre Prog-Nostalgie mit der Moderne vermischt. Aus den Ideen zu einem Soloalbum von Simon entstanden auch musikalische Versatzstücke, die mehr in die Programming/Electronica Richtung gingen. Diese Versatzstücke wurden dann von den beiden erweitert aufgenommen und so entstand ein erstes Album unter dem Banner eMolecule, welches nun unter dem Namen „The Architect“ veröffentlicht wird. 

 

Und wie der Project-Name eMolecule verheißt, ist der Sound dann auch eher technischer, wissenschaftlicher Natur. Es wird viel mit elektrischen Klängen und Programming experimentiert und auch der Gesang kommt meist verzerrt rüber. Gut, das machen andere Bands auch, wird man sich sagen, aber bei eMolecule zieht sich das (fast) komplett über das ganze Album. Daher ist die Sache auch eher ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist das kompositorische Können der beiden Musiker unverkennbar. Für Progressive Rock Fans der „alten Schule“ sind die Songs dann aber wahrscheinlich zu sehr „programmiert“.

 

So benötigt man bereits beim Opener „eMolecule“ auf über 10 Minuten Länge ein Faible für solche Sounds. Vertrackte, wirre Rhythmen und sperrig space-rockige Klänge fordern einiges ab. Harte Gitarren, die aber irgendwie unsauber gespielt rüberkommen und Drums wechseln sich mit sphärischen Momenten ab. Irgendwie fragt man sich bei diesem Song bereits, welche Hörerschaft angesprochen werden soll. Das zieht sich, wie eingangs erwähnt, durch’s ganze Album. Der Titeltrack liefert Stakkato-Rhythmen, hohen verzerrten Gesang und Spoken Words Passagen, aber auch einen recht schönen Refrain und einen ruhigen, atmosphärisch melodischen Part.

 

Klar, eMolecule lassen sich immer was einfallen. So kommt „The Turn“ beispielsweise etwas gemächlicher daher mit Piano, ändert sich im Verlauf aber in harte Beats, Riffs und gebrüllte Vocals. Diese Drehungen und Wendungen hängen stimmungsmäßig mit einem Konzept zusammen, welches lyrisch durch das Album führt. Wenn dann bei „Beyond Belief“ mit viel Computersounds und poppigen Themen gearbeitet wird und bei „The Universal“ ein wahrer Techno-Beat plus Gitarre aufkommt, kann man durchaus dem Ganzen auch mal skeptisch gegenüber stehen.

 

Dafür klingt das Album dann mit „My You“ melodisch langsam und schön, sowie mit „Moment Of Truth“ verklärt mit Piano und Spoken Words, aber auch wieder harten Klängen am Ende aus. Ein stetiges Auf und Ab der Gefühlswelt. Kaum ärgert man sich ein wenig über den überstrapazierten Programming-Kram, erstaunt eine wunderbare Melodie den Hörer.

 

 

Es muß jeder selbst wissen, ob er eMolecule faszinierend oder eher nervig findet. Klar ist, das Simon Phillips und Kelly Nordström gewiss kein Album von der Stange komponiert haben, richtiggehende Soundtütftler sind und natürlich auch den entsprechenden Anspruch mitbringen. Es ist halt keine ganz einfache Angelegenheit und für den ein oder anderen wohl eher mit Vorsicht zu genießen. 



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