VÖ: 06.03.2020
Label: Dissonance Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Elixir werden, wie so viele andere auch, als Legenden der NWOBHM bezeichnet. Dabei waren sie, wenn schon, während der abflauenden Zeit dieser Epoche tätig. So erschien das Debut-Album „The Son Of Odin“ erst 1986 beispielsweise. Nichtsdestotrotz liegt das Gründungsjahr eben in der Zeit der New Wave of British Heavy Metal und somit scheint die Umschreibung legitim.
Vier der fünf Bandmitglieder, die das Debut-Album eingespielt hatten, sind jetzt auch auf dem neuen Album von Elixir, „Voyage Of The Eagle“, zu hören. Somit wundert es nicht, daß auch anno 2020 die Musik der Briten stark nach den 80ern klingt. Das Albumartwork verheißt schon old school und so legen Elixir mit „Drink to the Devil“ auch los. Irgendwo zwischen alten Saxon und Maiden wird qualitätsorientiert amtlich gerifft. Dafür hat man zwei Gitarristen, Phil Denton und Norman Gordon, an Bord, die stylisch heavy zu Werke gehen. Geradlinig, schnörkellos powern Elixir nach vorne und setzen dies in „Press Ganged“ auch so fort.
Mit dem über 7-minütigen „The Siren's Song“, das von dem kurzen „Horizons“ eingeleitet wird, verändert sich die Lage schlagartig. Urplötzlich wird’s langsamer, epischer...ja, gar doomiger. Es kommen Gedanken an selige Dio-Zeiten auf und irgendwo scheint sich auch eine weibliche Stimme als Unterstützung eingeschlichen zu haben. Über diese ist infotechnisch aber nichts bekannt. Fakt ist, daß hier ungleich mehr Abwechslung herrscht, wie noch beim Eröffnungsdoppel.
Dies setzt sich teilweise auch bei „Sail On“ und „Onward Through The Storm“ fort, denen neben NWOBHM-Rhythmen eben auch episch verfeinerte Melodien obliegen. Ach ja, Sänger Paul Taylor macht mit seiner kräftigen Metalstimme eine echt gute Figur und ist angenehmerweise mal kein Dickinson oder Halford-Klon. Einfach rauher, männlicher Gesang, der viel Metal in der Stimme hat.
Dies beweist er hauptsächlich bei den straighten Powernummern wie „Mutiny“ oder „Evermore“, aber auch bei dem langsameren „Almost There“. Alles in allem ist „Voyage of the Eagle“ ein richtig gutes (old school) Heavy Metal Album geworden. Mit qualitätsbewussten Musikern und passendem Sänger. Auch wenn Elixir damit nicht in der ersten Reihe der wiedererstarkten 80er Legenden spielen werden, besitzt das Album dennoch genügend Potential, daß der Jeans-u. Lederjacken-Rocker die Musik der Briten für gut befinden wird.
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