VÖ: 28.09.2018
Label: Ridingeasy
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Interessiert an alten Black Sabbath mit Frauengesang ? Ok, dann seid ihr bei Electric Citizen richtig. Die Band aus Cincinnati/USA spielt einen ziemlich ähnlichen Sound wie die Briten in den 70er Jahren. Mit dieser Einstellung hat man es bisher bereits neben einer EP auf zwei Vollzeit-Alben gebracht, mit „Helltown“ folgt dieser Tage der dritte Streich.
Markant ist, wie gesagt, der Gesang von Laura Dolan. Ihre jederzeit „weinerliche“ und leidende Stimme ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber dennoch einem Ozzy in Frauenform nicht unähnlich. Songs wie „Heart Attack“, „Cold Blooded Blue“, „Lunch“ oder „Ripper“ fahren ziemlich authentische 70er Jahre Sounds auf. Gitarrist Ross Dolan gibt hier und da Riffs a’la Iommi zum Besten, ohne natürlich an die Klasse des Meisters zu gelangen.
Die neun Songs laufen allesamt gut rein und bei „Father Time“ intoniert Laura gar mit einer Inbrunst, daß man durchaus auch mal wohlige Gänsehaut bekommen kann. Der Abschluß-Track „Mother’s Little Reject“ fällt etwas aus dem Sabbath-Rahmen und liebäugelt eher mit Stoner-/Wüstenrock. Das klingt alles sehr organisch, man hat das Gefühl, das Album wurde im Studio an einem Stück eingespielt. Manches empfindet man eventuell als Session-Niveau, dennoch bildet sich ein roter Faden quer durchs Album.
Das Artwork wirkt eher futuristisch. Im Gegensatz zur Musik, die komplett Retro daherkommt. Das macht die Band logischerweise affin für Festivals der Marke Desertfest oder Touren mit Bands wie Pentagram, Fu Manchu oder Monster Magnet. Also einer Klientel, die heute noch ordentlich Supporter anzieht.
Originell ist „Helltown“ nicht, aber musikalisch gut umgesetzt und auch nicht nur bei Black Sabbath abkupfernd. Auch wenn sich der ein oder anderes Rhythmus doch stark nach der britischen Legende anhört.
Wer also nichts gegen intensiven Frauengesang im Metal hat und hohe Stimmen generell abkann, darf bei Electric Citizen gerne zugreifen. Eine Band, die in ihrer Art an sich nichts verkehrt macht und zu gefallen weiß. Black Sabbath Fans der Jahre 1970 – 1975 fühlen sich bei den „Citizens“ sicherlich gleich zu Hause, sollten aber des Gesangs wegen mit Vorsicht herangehen.
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