ELDER - Innate Passage

Sie gehören zu den besonderen Stoner-/Psychedelic-Doom Progbands, die US Amerikaner Elder. Fünf Alben lang hat man dieses Genre nun schon geprägt. Und nun steht mit „Innate Passage“ das sechste Werk ins Haus. Der Sound lebt nach wie vor von dem eindrucksvollen Gesang und dem hochmelodischen Gitarrenspiel von Nick DiSalvo und Mike Risberg und dies wird in fünf meist überlangen Stücken präsentiert.

Heavy Psych Rock wird der Stil den Elder spielen genannt, das Album beginnt mit „Catastasis“ aber erst einmal sphärisch mit verspielten Gitarren, die aber bald in den typisch fuzzigen Sound des Stoner Rock übergehen. Elder integrieren außergewöhnlich viel Keyboardmelodien und Wirbel, für die ebenfalls Mike Risberg verantwortlich zeichnet. Eine gehörige Portion Progrock lässt sich dadurch erkennen. Der hohe Gesang von Nick DiSalvo prägt die Songs mit melodischer Wärme, immer dann wenn er zwischen den langen Instrumentalpassagen ertönt.

Dynamische Wechsel von intensiv und ruhiger verzeichnet „Endless Return“, einer Nummer mit tollen Gitarrenpassagen, ruhigen ausgeglichenen Momenten und dann wieder wirbeligen Gitarrenläufen. Heavier und mit druckvollen Rhythmen trumpft „Coalescence“ auf. Teilweise mit sphärischen Keys im Background, wieder sehr hohem Gesang und verspielt melodischen Parts garniert.

Es folg der mit über 14 Minuten längste Track des Albums „Merged In Dreams – Ne Plus Ultra“. Ein Paradebeispiel progressiver Psychrock-Kunst, welches langsam beginnt, erst erwärmend harmonisiert, dann fuzzig intensiver wird. Schnellere Passagen gehören genauso zum guten Ton wie legere Gitarrenparts und spacige Keyboards, sowie breitwandiger Sound zum Ende hin. Fantastisch erzählt, fantastisch gespielt.

Auch der Rausschmeißer „The Purpose“ fällt keinen Millimeter ab und erfreut mit betörenden Gitarrenklängen und viel Atmosphäre durch erneut grandiose Melodien und psychedelischer Grundstimmung.

Elder zeigen mit „Innate Passage“ eindrucksvoll, daß sie zur Speerspitze des Genres zählen. Mit Leichtigkeit werden die fünf Songs des Albums zelebriert, dabei sind die Stücke alles andere als einfach musiziert. Hohe Songwritingkunst trifft sich mit musikalischer Kompetenz. Feinste Melodien treffen sich mit spannenden Dynamikwechseln. Einfach großartige Musik, die absolut ein breitgefächertes Publikum anspricht. Sehr stark.