EISENHAUER - Horse Of Hell (EP)

Tracklist:

  • Sail My Soul
  • Horse Of Hell
  • Never Surrender
  • Eisenhauer

Info:

VÖ:  2015

Label:  Eigenvertrieb


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  6 / 10



Na ja, es ist halt oft eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite findet man Gefallen an Bands, die ihre Arbeiten in Eigenregie mühsam unter die Leute bringen, andererseits klaffen Anspruch und Wirklichkeit dann doch oftmals weit auseinander.

 

Ähnlich ist es mit den Kaufbeurern Eisenhauer. Klingt der Name noch irgendwie cool, wird man schon beim Artwork etwas aus der Euphorie gebremst. Die Zeichnung der neuen EP „Horse Of Hell“ ist meiner Meinung nach nicht sonderlich gelungen. Es wirkt eher wie aus einem billigen Comic entlehnt, denn einer anspruchsvollen Arbeit eines aufstrebenden Artwork Künstlers. So stelle ich mir ein Pferd aus der Hölle nicht vor. Thema zwar erreicht, Umsetzung verfehlt. Dagegen erscheint das Cover des ersten Albums „Never Surrender“ aus dem Jahre 2013 um einiges besser, da thrashiger und kultiger.  

 

Egal, es gab schon musikalisch sensationelle Alben mit weitaus schlechterem Artwork, darum konzentrieren wir uns auf die Musik.  

 

Eisenhauser sind Vertreter des traditionellen Metal, der seine Ursprünge in den 80ern nimmt. So gibt’s auf der neuen 4-Track-EP einfache Riffs der alten Schule, galoppierende Gitarrenläufe und eher spartanische Technik zu hören. Diesen Eindruck hinterlässt der Opener „Sail My Soul“ gleich mit den ersten Tönen. Der Gesang von Fronter Waxe Wagner ist gewöhnungbedürftig. Ein Sänger, der zwar klar singt, aber manchmal etwas an der Melodieführung der Gitarren vorbeischrammt. Am ehesten könnte man den Gesang mit Matthias Blad von Falconer vergleichen, den man auch erst ein paar Mal gehört haben muß, bevor man ihn genießen kann. Die Akzentuierung ist typisch deutsches Englisch (ähnlich Klaus Meine der Frühzeit !!), was aber nicht weiter ins Gewicht fällt.

„Horse Of Hell“ versucht dagegen mit epischen Ansätzen zu glänzen. Ein etwas verträumter Akkustik-Halbballaden-Beginn steigert sich langsam in den Midtempo-Bereich, ein knackiges Gitarrensolo hievt den Song mehr ins Metallische und eine offensichtlich von Iron Maiden beeinflußte Passage zeigt, wo die Einflüsse von Eisenhauer herkommen.  

 

Hier könnte man auch alte Saxon nennen, nicht nur wegen des Songtitels der dritten Nummer „Never Surrender“. Musikalischen Mühen muß man aber erneut Unstimmigkeiten beim Gesang gegenüberstellen. Dagegen wird zum Abschluß mit „Eisenhauer“ eine zukünftige Kultnummer aufgefahren. Alleine der Refrain ist schon ein Grinsen wert und der leicht thrashige Faktor steht der Band beinahe besser, wie die Besinnung auf 80er Metal und Hard Rock.

Vielleicht sollte die Band künftig mehr in diese Richtung marschieren, den Gesang (der ja eigentlich kein schlechter ist) besser an Gitarren und Basslinien anpassen und vielleicht auch mal den ein oder anderen Ausbruch (rauhere Vocals oder gar Screams) riskieren.

 

Um eine Duftmarke zu setzen, ist „Horse Of Hell“ gut genug, für ein größeres Aufhorchen reicht's allerdings noch nicht. Hier muß an gewissen Stellschrauben nachgedreht werden. Mit etwas mehr Mut kann dies sicherlich gelingen !!

 



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