VÖ: 06.06.2020
Label: Rafchild Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Das nenn ich doch mal einen Quantensprung am musikalischer Qualität. Wurde die letzte EP („Horse Of Hell“ 2015) von uns noch als etwas halbgar abgetan, haben die Kaufbeurer Eisenhauer jetzt immens aufgeholt. Man hat anscheinend die fünf dazwischenliegenden Jahre bravorös genutzt, um an allen Stellen zu schrauben. Daß aber ein derart gutes Album wie „Blessed Be The Hunter“ dabei herauskommt, hätte ich nicht erwartet.
Die musikalische Ausrichtung ist nach wir vor die selbe. Klassischer Heavy Metal mit reichlich epischer Schlagseite und Hang zum Doom. Im Prinzip klingen Eisenhauser anno 2020 wie eine gelungene Mischung aus Falconer und Grand Magus. Das liegt nicht zuletzt auch am Gesang von Waxe Wagner, dessen tiefe aber klare Stimme der von Falconer's Mathias Blad sehr ähnelt. Aber auch ein JB Christofferssen (Grand Magus) schimmert immer mal wieder durch.
Aber das alleine macht den Unterschied zur EP nicht aus. Das Songwriting ist viel griffiger, das Zusammenspiel der riffbetonten Gitarristen und den teils wuchtigen Drums sehr stimmig auf den Punkt gebracht. Das zeigt auch gleich der Opener „Priestess Of Delight“. Der Track startet mit viel Speed, wird im Verlauf aber immer grooviger und epischer. Liegt natürlich am Gesang, aber auch an den wunderbaren Doppel-Leads, welche die beiden Gitarristen Simon Bihlmayer und Waxe Wagner beisteuern.
Auch das folgende „Gods Of Pain“ kann man nicht anders bezeichnen, als...fett !! Da donnert's gewaltig zu Beginn, harte Riffs und manch sperrige Rhythmen verzeichnen Anspruch und lassen den über 7-minütigen Epiker wachsen. Kräftiger Gesang und schleppendere Gitarrenriffs lassen den ansgesprochenen Doom Faktor aufleben. Johann Bechteler trommelt mit wuchtiger Dynamik und bildet mit der soliden Bassarbeit (Ase Aschermann) die faustdicke Grundlage reinsten Metals.
Das zieht sich quer durch's komplette Album. Da folgt auf ein kurzes Akustikgitarren-Zwischenspiel inklusive Wellenrauschen („Sun Under My Breast“) ein wahrer Midtempo Kracher im Grand Magus Stil („Wild Boar Banner“. Da holt man elegische Gitarrenmomente hervor („Ode To The Hammer“) um im Anschluß mit Galopp Rhythmen flott durch die Gegend zu reiten, mit dem Ziel einen Berg zu besteigen („Mountain“).
Es passt alles wunderbar zusammen. Auch das etwas unheimlichere, düstere „Tyrannus“, daß aber auch mit tollen Twin-Melodien glänzt, lässt sich absolut ins Album integrieren. Daran ändert auch der etwas schräge Beginn des Abschluß-Tracks „Cult“ nichts. Aus den verstörenden Momenten wachsen schwere Riffs, die prägnanten Drums und erneut galoppierende Rhythmen ergänzen den epischen Gesang.
Eine klare Überraschung, man kann es nicht anders sagen, dieses Album von Eisenhauer. Auch das Artwork ist um einiges schicker, als noch bei der EP. Fans von Falconer, Grand Magus und generell des wuchtigen, epischen Metals sind hier ohne Wenn und Aber angesprochen. Man haut hier auf's Eisen, bis es glüht. Keineswegs hätte ich eine solche Leistungssteigerung von der Band erwartet. Man sollte also aufgrund vergangener Taten eine Band im Vorfeld nie aburteilen. Eisenhauer sind für mich dafür der beste Beweis. Stark !!
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Metalvurry (Sonntag, 24 Mai 2020 19:32)
Der Opener is ja schon mal ne Ansage. Da freut man sich auf den Rest����