VÖ: 03.04.2020
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Man könnte sie fast schon als Supergroup bezeichnen. Die Schweden von Dynazty. Die Mitglieder verdienen u.a auch bei Bands wie Pain, Lindemann, Joe Lynn Turner oder Amaranthe ihre Brötchen. Gegründet wurde die Band im Jahr 2008. Ein Jahr später erschien das Debüt “Bring The Thunder”. Mit “The Dark Delight” erscheint nun bereits das siebte Studio-Album. Produziert wurde es von Dynazty selbst. Zum Abmischen haben sie sich einen der weltbesten Produzenten ins Boot geholt, Jacob Hansen (Flotsam & Jetsam, Volbeat, U.D.O. u.a.). Somit wurden alle Weichen gestellt, um in der Metal-Oberliga mitzuspielen.
Der Beginn von “Presence Of Mind” erinnert ein wenig an die Hauptband des Sängers – Amaranthe. Dank der technischen Verfremdung der Gesangsstimme. Dann wird es härter und der Gesang klar. Trotzdem bleibt es eingängig. Vor allem beim Refrain kann man gut mitsingen. Und der könnte so auch von Amaranthe stammen. Warum soll man altbewährtes nicht übernehmen und mit metallischer Härte anreichern. Bei “Paradise Of The Architect” werden dann verstärkt Keyboards eingesetzt. Hier gleiten Dynazty ein wenig in den poppigen Mainstream ab. Selbstverständlich werden immer wieder sehr gute Gitarrensoli eingebaut. Es ist eben doch Metal und kein Schlager. Ein guter Uptempo-Song. Bei “From Sound To Silence” werden harte Riffs mit Industrial Klängen gemischt. Dazu legen Keyboard-Teppiche die Basis.
Für die härtere Gangart werden böse Growls eingebaut. “Hologramm” ist eine Power-Ballade. Zuckersüß startend, wird Nils Molin zunächst von Streichern, Piano und akustischen Gitarren begleitet. Während “Heartless Madness” ganz tief im Pop verwurzelt ist, sind bei “Waterfall” Disco-Beats stilprägend. Hier meint man tatsächlich den Rhythmus eines schnellen reißenden Gewässers im Gebirge zu hören. Dahingegen ist “Threading The Needle” nahezu theatralisch angelegt. “Apex” klingt bedrohlich, das Schlagzeug treibt voran. Der Titelsong “The Dark Delight” steht ganz am Schluss des Albums. Wunderschöne Melodiebögen und natürlich der (erneut) herausragende Gesang von Nils Molin machen das Zuhören zu einem echten Vergnügen. Da haben sich Dynazty wohl das Beste für den Schluss aufgehoben.
Sicherlich, das was Dynazty hier anbieten hat man alles schon mal irgendwie gehört, aber wohl selten in dieser hohen Qualität. Die Musiker wollen sicherlich keinen Innovations-Award gewinnen. Was sie wollen, ist den Zuhörer einfach nur unterhalten. Mit schönen und zeitlosen Rock- und Metal-Songs. Und das ist den Schweden auch gut gelungen.
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