VÖ: 16.01.2019
Label: Napalm Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Fünftes Album bereits der Landsberger Speed Thrasher Dust Bolt. Und eines fällt schon mal auf....das Artwork von „Trapped In Chaos“ ist nicht so comic-artig geraten, wie das des Vorgängers „Mass Confusion“. Eher mystisch, unheilvoll wirkt diesmal das düstere Bild. Musikalisch sind die Bayern aber größtenteils ihrer Linie treu geblieben. Rasender Thrash Metal in der Art von Slayer oder teutonischen Größen wie Destruction, Sodom und Kreator.
„The Fourth Strike“ zeigt gleich, wo der Hammer hängt. Pfeilschnell, mit dem hysterisch anmutenden Geschrei von Sänger Lenny Bruce, der aber im Refrain auch mal clean ausfällt. Zwischendurch beweist man mit diversen Gangshouts Gassenhauer-Qualitäten. Beginnt also schon mal souverän bastardig.
Weiter geht’s mit Midtempo bis Speed bei „Dead Inside“. Teilweise wird viel Hall hinter die Screams im Nachgang gelegt, was sich im Laufe des Albums öfters wiederholen wird und sich irgendwie als eine Art Trademark des Gesangs herauskristallisiert. „Kill 'em All“-Galopp wird geritten bei „The Bad Ad“. Erinnert ein wenig an eine schnelle, straighte Metallica Nummer inklusive Stakkato-Riffs.
Ein echtes Highlight haben Dust Bolt mit „Bloody Rain“ im Gepäck. Ein Groove-Thrasher, der im Refrain melodischer daher kommt, wiederum mit viel Hall garniert. Mittendrin wird der Song aber schleppender mit Gekeife a'la Obituary oder Hail of Bullets. Für mich der stärkste Track auf „Trapped In Chaos“.
Im weiteren Verlauf des Albums ändert sich nicht wirklich viel. Eine leicht punkige 2-Minuten Abfahrt bei „Killing Time“, Celtic Frost -Ughs beim Titelsong. Aus dem Rahmen fällt der Abschluß mit „Another Day in Hell“. Nicht nur, daß er über 6 Minuten lang ist. Nein, die Nummer beginnt mystisch mit langsamen Klängen, melodisch und mit gutem Cleangesang. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Halb-Ballade, die erst zum Ende hin einen coolen Ausklang mit Gekeife hinlegt.
„Trapped In Chaos“ nimmt den Faden dort auf, wo „Mass Confusion“ geendet hat, wirkt aber in punkto Songwriting und Spielwitz reifer als zuvor. Den Begriff „anspruchsvoller“ kann man zwar nicht wirklich setzen, aber die Ideen kommen durchdacht auf den Punkt und machen selbst die Hochgeschwindigkeits-Nummern „erwachsener“. Trotzdem haben Dust Bolt noch genügend Arschtritte parat und biedern sich nicht wirklich irgendwo an. Geiler Speed-Thrash aus deutschen Landen.
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