VÖ: 01.07.2022
Label: Eigenregie
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Sie haben einen Traum. Einen Traum von einem Album, das ihr vom klassischen Rock beeinflusstes Leben in ausdrucksstarken, an die besten Hard Rock-Zeiten erinnernden Songs manifestiert. Die Legende dieses Traumes wird jetzt wahr, mit „Once In A Lifetime“, dem allersten Album der süddeutschen Dream Legacy. Ein Album, initiiert von Mainman und Gitarrist Andy Paynes. Zusammengestellt mit seinen ehemaligen Weggefährten Ryan Zell (Bass), Ebo Höbsch (Drums), John Zell (Rhythm Guitar) und mit den hinzugekommenen Michael Hauck (Keyboards) und Andre Carswell (Gesang, ex-Anyone’s Daughter), hat Andy 15 Songs am Start, die man jederzeit in die klassische Rockgeschichte der End70er/80er Jahre verorten kann. Versehen mit einer gehörigen Portion Progressive Rock, zumindest in einigen Songs.
Das Album fängt dann auch mit „The End Of The World“ mit einem klassischen Hard Rock Riff an. Der hohe Gesang ist vielleicht für den ein oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig, erinnert in vielen Momenten ein wenig an Michael Sadler von Saga. Eine Stimme, alles andere als von der Stange und somit schon von vorneherein eine interessante Komponente. Der Song an sich bewegt sich als flotter Rocker und teilt ein bisschen das Flair von Songs der frühen Magnum. Diese Einflüsse und zudem etwas Queen-Anleihen findet man auch beim folgenden „Let It Rock“. Stampfende Drums und Keyboard-Stimmung, sowie der teils ruhige Gesang, der sich mit wunderbar mehrstimmigem Refrain paart, offenbaren einen kleinen Szene-Hit.
Das Niveau dieses zauberhaften old-school (Melodic) Hard Rock Geschehens halten Dream Legacy auch auf der immens stattlichen Anzahl an Songs immer hoch. Klar, viele Parallelen zu den Klassiker-Bands von damals sind natürlich vorhanden, dennoch kochen Dream Legacy durchaus auch ihr ganz eigenes Süppchen. So gibt’s mit „Is It That What You Really Want“ starke Hooklines und Mitsingrefrain zu bestaunen, der in der Art eines „Wheels Of Steel“ von Saxon rüberkommt. Also auch NWOBM-Einflüsse kommen zum Tragen. Einige Songs dagegen legen mehr Wert auf klassischen 80er Rock der Marke Styx oder Kansas, wie beispielsweise das keyboardgetriebene „Always Be Mine“ oder das etwas balladeskere, proglastige „Really Loving You“. Auch „Feel The Love“ könnte durchaus auf dem „Power“-Album von Kansas gestanden haben.
Nicht nur der Solo-Gesang von Andre Carswell hat die besagte Michael Sadler-Färbung, auch der Track „Ma“, der mit melodischer Akustik Gitarre beginnt und atmosphärische Keyboards beinhaltet, ähnelt etwas der kanadischen Prog-Legende Saga. Klasse auch der hymnenhafte Refrain. Dennoch kommen straighte, knackige Hard Rock-Songs nicht zu kurz. „Set Me Free“ oder der groovige Rausschmeißer-Stampfer „No Man’s Land“ sind beispielsweise Aufforderungen, die Fäuste nach oben zu recken und ordentlich abzurocken.
„Once In A Lifetime“ ist ein vielseitiges, melodisches (Hard)Rock Album geworden, welches Dream Legacy wohl genau so haben wollten. Mit viel Herzblut hat man sich an die eigenen musikalischen Helden der Vergangenheit (und auch heute noch) angelehnt und feine Songs geschrieben und eingespielt, die über klassischen Rock bis hin zu progressiveren Sounds einiges bieten. Spätestens nach dem zweiten Durchlauf hat man die Songs im Ohr und lernt die Musik von Dream Legacy, die freilich auf nostalgischer Schwärmerei basiert, zu schätzen. Ein wirklich tolles Album für jeden Rock-Fan.
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