DON FELDER - American Rock'n Roll

Rock and Roll Hall Of Famer und ex-Eagles Gitarrist Don Felder ist dieser Tage mit einem neuen Album betitelt „American Rock'n Roll“ am Start. Der Name ist Programm und aus diesem Grund hat der Mann, der 27 Jahre für die Eagles tätig war, eine ganze Reihe illustrer Gäste um sich geschart, um dieser Ansage im Titel auch gerecht zu werden.

Don Felder ist eine musikalische Legende, keine Frage. Und „American Rock'n Roll“ ist sein drittes Solo-Album, nachdem er bereits 1983 während einer Eagles-Pause sein erstes veröffentlichte und 2012 mit dem zweiten nachlegte. Auch seine Memoiren über die Eagles Zeit und drumherum hat er bereits mit großem Erfolg aufgelegt und dennoch den Bezug immer wieder zur Musik hin beibehalten. Daß Felder Gitarre spielen kann ist hinlänglich bekannt, daß er Songs schreiben kann seit „Hotel California“, „Victim Of Love“ oder „New Kid In Town“ ebenfalls. Der Nährboden für ein tolles Album ist also bei Don Felder schon lange gelegt.

Natürlich bringt Don verschiedene Einflüsse in die einzelnen Songs mit ein. Beim eröffnenden Titelsong, einer typisch amerikanischen Abgeh-Rocknummer, gibt’s auch gleich prominente Gäste in Form von Slash, Mick Fleetwood und Chad Smith zu hören. Amerikanischer Hardrock wie er zielgerichteter nicht sein könnte. Selbstverständlich ist das Element Blues immer auch bei Don Felder allgegenwärtig. Groovige Rhythmen sowieso, aber amtliches Urlaubs-Feeling auf fast schon Bacardi-Werbung Niveau wie bei „Little Latin Lover“ sind doch eher ungewöhnlich für einen Mann seines Schlagen. Bringt aber nette Abwechslung und hat trotz alledem ordentlich Gitarre mit an Bord.

Bei „Rock You“ könnte man fast von einer Alice Cooper Schlagseite sprechen, zu einer Zeit, als dieser seine Chartbreaker hatte. Hört man bei „Limelight“ etwa diverse Rush Ähnlichkeiten ? Nun, obwohl auf dem Album auch Alex Lifeson präsentiert wird, nicht unbedingt. Und die Gäste geben sich Schlag auf Schlag die Klinke in die Hand. Sammy Hagar, Peter Frampton, Richie Sambora, Bob Weir und einige mehr liefern ihre Leistung vorzüglich für Don Felder's neues Album ab.

Hauptamtlich wird auf dem Album gerockt, ruhigere Momente wie bei „Falling in Love“ sind eher selten. Die Songs sind straight, gehen nach vorne los und lassen die Füße des geneigten Zuhörers nicht lange stillstehen. Vom Härtegrad maximal in der Umgebung eines Bryan Adams kann man „American Rock'n Roll“ eben dieser Bezeichnung ohne viel zu diskutieren zuordnen. Die Songs sind amerikanisch zugeschnitten, ja...ohne aber in landestypische Country Folk Vibes abzudriften, obwohl auch diese Ansätze ab und an vorhanden sind.

Das neue Solo-Album von Don Felder macht uneingeschränkt Spaß, bietet reichlich Abwechslung und ist natürlich von allen Seiten traumwandlerisch genial gespielt. So in etwa stellt man sich zeitlose Musik vor und auch im Bereich des Mixens und Masterns hat Don Felder mit Bob Clearmountain (Bruce Springsteen, Roling Stones, Toto) und Bernie Grundman (Prince, Michael Jackson, Steve Vai) nur das Beste besorgt. Mit diesem Album geht Don auf eine umfangreiche Welttournee. Da darf man gespannt sein, was dort so passiert und ob er sich den ein oder anderen Gast mit auf die Bühne holt. „American Rock'n Roll“ ist ein musikalisches Ausrufezeichen eines tollen und verdienten Musikers. Danke, Don.