VÖ: 24.03.2023
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Der Job am Mikro scheint so etwas wie ein durchlaufender Posten zu sein, bei den hessischen Death-Metallern Discreation. Obwohl das mehr oder weniger die Anfangzeit der Band seit dem Jahr 2000 betrifft. Kai Müller-Lenz war dann seit dem ersten Vollzeitalbum (und auch davor) bis 2016 als Sänger tätig. Der Vokalist des letzten Albums „End Of Days“, Marco Reitz, dagegen nur kurz. Jetzt, für das neue Werk „Iron Times“, haben sich Discreation ex-Morgoth Sänger Marc Grewe geangelt. Fast schon klar, daß wir es hier mit feinstem Death Metal zu tun bekommen werden.
Inspiriert wurden die neuen Songs von den vielen Kriegen die es in der Weltgeschichte bereits gab. Natürlich konnte die Band beim Schreiben der Stücke, was bereits während der Pandemiezeit begann, nicht wissen, wie aktuell solche Songs wieder sein würden. Fakt ist, Discreation haben ein wuchtiges, voll in die Fresse hauendes Album mit „Iron Times“ geschaffen. Aktuell auf der Höhe der Zeit und trotzdem die Luft der 90er Jahre Death Szene atmend.
Beginnt das Album mit dem Titelsong zuerst noch mit Blasts und etwas rumpelig, so macht sich alsbald der immense Groove breit, den in Folge sämtliche Songs verströmen. Das Zusammenspiel der beiden Gitarristen Sebastian Schilling und Dave Hübsch mit dem Monster-Bass von Peter Frick und dem Maschinengewehr-artigen Punch von Drummer Martin Engels lässt jede Matte von Beginn an kreisen und bietet anspruchsvollen Death Metal in jeder Faser. Und obendrauf thront der markante Growlgesang von Marc Grewe. Derb wie immer und teilweise mit der Heiserkeit eines John Tardy. Irgendwie erinnert das alles wie eine Mischung aus Obituary und Hail of Bullets. Oberstes Death-Regal also.
Neben amtlichen Abfahrten wird das Tempo auch immer mal wieder verschleppt, so daß sich beispielsweise bei „Deus Le Vult“ oder „God Of War“ eine etwaige Doom-Death Note einbringt. Tonnenschwer groovt es aus allen Ecken und die Songs gehen wirklich unweigerlich in die Beine. Dagegen röhren „Blood Ritual“ und „Maschinenkrieg“ in blastiger Räudigkeit aus den Boxen. Songs die sicherlich live alles platt walzen werden. Auch das ein oder andere Bolt Thrower Tröpfchen lässt man fallen.
Von Axel Krull sauber und druckvoll produziert markiert „Iron Times“ den Höhepunkt in der bisherigen Discreation-Diskografie und dürfte den Jungs ihren Bekanntheitsgrad um einiges erhöhen, wenn Label und Live-Sektor diese Band ordentlich pushen. Ein starkes Groove-Death-Metal Album, das es mit den genannten Platzhirschen absolut aufnehmen kann.
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