VÖ: 21.04.2017
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Disbelief – die Groove Monster aus Hessen sind endlich zurück. Lang ist's her seit dem letzten Album Heal ! (2010) und für viele waren die Deather wahrscheinlich gar
nicht mehr existent. Aber nun schlagen Jagger und seine Horde erneut zu. Und umso heftiger.
Hat man in der Vergangenheit bereits einige formidable Alben herausgebracht („Spreading the Rage“ 2003, „66Sick“ 2005 oder „Protected Hell“ (2009), so reiht sich das neue Album „The Symbol of Death“ nahtlos in diese Reihe ein. Nein, schlechte Alben haben die Jungs bisher nicht herausgebracht, aber nicht alle konnten einschlagen wie eine Bombe. „The Symbol of Death“ wird einschlagen wie eine Bombe, das ist für mich absolut sicher. Denn selten bekommt man solch einen Death Metal Groove zu hören, wie ihn Disbelief draufhaben.
Diverse Line Up Wechsel merkt man dem Album nicht an, oder wenn, dann im positiven Sinne. So legt man mit dem Double Bass Feuerwerk „Full of Terrors“ gleich brachial los. Eine schnelle Death-/Thrashnummer mit äußerst viel....ja, Groove. Wie ich finde, hat die Band im Bereich des Songwritings erneut einige Fortschritte gemacht, denn bereits der zweite Song, „The Unsuspecting One“, offenbart diverse Tempi-u. Soundvariationen. Langsamer Beginn, Sprechgesang...mutiert dann zur schnellen Abfahrt, wird wieder langsamer und Jagger singt fast Pure Metal mäßig mit rauchiger Stimme zum Schluß hin. Coole Nummer, die zeigt, daß Disbelief weit mehr draufhaben als puren Abriss.
Auch das folgende Titelstück, „The Symbol of Death“, kann mit gedrosseltem Tempo eine unheimliche Wucht erzeugen. Anfangs erfährt man eine Midtempo Walze vom Feinsten mit sehr giftigem, hasserfüllten Gesang im typischen Jagger-Stil, doch tonnenschwere Riffs reißen den Song im Verlauf fast in Doom-Bahnen.
Ein Schuß Death-Epik gefällig ? Dann auf zu „Embrace the Blaze“. Angetrieben von der allgegenwärtigen Double Bass überrascht man mit plötzlich melodischen Gitarrenthemen und sogar Chorgesang am Ende. Und wenn man sich die Songs des Albums mit Interesse anhört, wird man immer wieder auf melodische Parts und atmosphärisch dichte Gitarren treffen. Ganz groß....der Song „Rest in Peace“. Beginnend mit Fanfare und Marschintro fabrizieren die tollen Gitarristen Alexander Hagenauer und David Renner eine beinahe Powermetal Hookline. Diese lässt man aber schnell durch die Double Bass Drums wegblasen und widmet sich lieber epochalen Riffs in Verbindung mit höllischen Growls von Jagger. Wahnsinns Song und für mich persönlich DAS Highlight des Albums.
Was bieten uns Disbelief außer dem immer präsenten Mörder-Groove noch ? Zum Beispiel elegische Gitarren und einen klasse Refrain bei „One By One“. Immer mal wieder verzerrten Gesang, wie bei „Nothing To Heal“. Sehr gelungen hier die Stakkato-Riffs und die atmosphärischen Gitarrenläufe. Zum Ausklang gibt’s ein knapp 2 minütiges Instrumental („Anthem for the Doom“), welches mit melodischem Gitarrenthema das Album recht ruhig ausklingen lässt.
„The Symbol of Death“ ist ein absolutes Highlight des bisherigen Death Metal-Jahres geworden. Auch, weil es eigentlich kein reinrassiges Death Metal Album ist. Elemente des Thrash, Doom und gar puren Heavy Metals sind Zutaten für eine ausgewogene Mischung. Natürlich klingen Disbelief nach wie vor fies, aggressiv und technisch brutal, aber die Songs gehen sofort ins Ohr und das Album überfährt einen wie eine Dampfwalze. Gut, daß die Hessen da immer wieder kleinere Atempausen eingebaut haben. Auch das aussagekräftige Artwork (Elian Kantor) wirkt stimmig.
Disbelief, wir haben euch vermisst. Welcome Back !
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