VÖ: 27.03.2020
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Zwei Jahre nach „The Symbol Of Death“ gibt’s wieder 'ne geballte Ladung Hessen-Death in Form des neuen Albums „The Ground Collapses“ von Disbelief. Schön, daß es nicht wieder 7 Jahre gedauert hat wie damals als zwischen dem letzten und vorletzten Album eben diese Zeit verstrichen war. „The Ground Collapses“ knüpft prinzipiell dort an, wo man vor zwei Jahren aufgehört hat.
Veränderung im Line Up hat es auch gegeben. Für Andreas Hagenauer zupft nun Marius Pack die Gitarre neben David „Dave“ Renner. Das hat den hochentwickelten, technisch famosen Death-Riffs von Disbelief aber keinen Abbruch getan, sondern man kommt genauso gewaltig rüber, wie vorher auch. Sänger Karsten „Jagger“ Jäger klingt auf „The Ground Collapses“ in meinen Ohren diesmal noch tödlicher als sonst, wodurch er etwas von dieser „heiseren“ Stimmlage verliert. Tut den Songs aber keinen Abbruch, von denen es satte 10 neue plus CD Bonus („Depth Of Sorrow“) gibt.
Die Band führt in das Album mit intronaler Death Epik mit dem Titelsong ein. Spannender und dystopischer Aufbau bis Disbelief in ihrer typischen Death Metal Wucht explodieren. Daß die Jungs auch immer mal einen Tacken Hintergrund-Melodik mit an Bord haben, konnten wir ja schon auf „The Symbol Of Death“ erleben. Hier und da schleicht sich immer eine kleine Melodieführung in den immensen Groove, den die Hessen verbreiten, ein.
So erhalten Nummern wie „The Awakening“, „Hologram for the Scum“ oder „Colder Than Ice“ immer ein paar Noten an Abwechslung, die auch mal vom reinen Death Metal Geschrote ablenken.
Man mag es kaum glauben, daß Disbelief nun schon seit 30 Jahren existieren. Den Erfahrungsschatz, den man beispielsweise in puncto Songwriting mittlerweile sein eigen nennen kann, kommt den Songs logischerweise in jeder Faser zugute. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, sondern überlegt zwischen reiner Death Metal Abfahrt und gemäßigteren, auch mal teils doomigen Passagen variiert.
Von Produzent Cornelius Rambard und Masterer Dennis Köhne haben Disbelief wie immer eine starke Soundwand spendiert bekommen, was gerade die Rhythmusarbeit von Gitarren, Drums und Bass betrifft. Das ist absolute internationale Oberklasse und kann mit Fug und Recht auch dazugezählt werden. Disbelief erfinden sich mit „The Ground Collapses“ nicht neu, verfeinern ihren Sound aber erneut um ein paar Details, so daß eine Weiterentwicklung nach wie vor mit jedem Album erkennbar ist. Mindestens genau so stark wie sein Vorgänger.
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