VÖ: 05.04.2024
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Ja, sie sind eindeutig die Band von Jagger (Karsten Jäger), die Hessen-Deather Disbelief, die mit „Killing Karma“ zum elften Mal albumtechnisch vorstellig werden. Denn bis auf Drummer Timo Claas sind anscheinend alle weiteren Musiker, die dieses Album eingespielt haben, bei Disbelief schon wieder Geschichte. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das alle einen Bomben-Job gemacht und das wohl bisher eindrucksvollste Album der Band eingespielt haben.
Natürlich leben auch diesmal wieder die elf neuen Song plus zwei Bonustracks von dem immensen Death-Groove, den die Hessen an den Tag legen. Und natürlich von der markanten Stimme von Jagger, die von heiseren Growls bis harten Shouts ähnlich eines Martin van Drunen (Asphyx), die musikalischen Geschosse prägt. Das zeigt sich gleich wieder beim Opener „Reborn“, der mit sphärischen Klängen beginnt und sofort in einen harten Anschlag übergeht, sowie schweren Groove aufziehen lässt. Die düster gescreamten Growls legen die wie immer dystopischen, unbarmherzigen Lyrics an den Tag, wobei man sich hier sogar die Unterstützung von Joschi Baschin (Undertow) geholt hat. Was aber nicht weiter auffällt.
Die Songs variieren in Folge von schnellem Geballer mit wirbeligen Gitarenläufen und Geschredder („Killing Karma“, „Inhuman Whore“, „Condemnation“) hin zu düster schleppenden Groove-Monstern wie „A Leap In The Dark“ mit Donner, Sirenen und MG-Geknalle oder „Flash Of Inspiration“ mit düstersten Jagger-Vocals und sphärischen Backings. Ein klein wenig aus dem Rahmen fällt dagegen der eigentliche Abschlußtrack „The Last Order“ mit symphonischem Beginn, düsterem Rhythmus aber auch einer vorzeigbaren Gitarrenmelodie. Natürlich dennoch mit Disbelief-Trademarks a’la wuchtigen Drums, Sperrfeuer-Dynamik und starkem Gitarrensolo garniert.
Auch Michelle Darkness (End Of Green) haben sich Disbelief als Gast geholt. Sie darf bei „The Scream That Slowly Disappered“ und „Flash Of Inspiration“ kurz mitwirken. Auch das fällt aber eher weniger auf. Mit „Millenium“ haben Jagger und Co. als Bonus noch eine Killing Joke Coverversion auf’s Album gepackt. Sowie die schnelle Nummer mit groovigem Midtempo-Part und Shout-Refrain, „Fragile Aeon“.
Disbelief zeigen mit „Killing Karma“ das sie nach wie vor zu den atmosphärisch dichtesten, aber auch brutal groovigsten Bands der Death Metal Szene zählen. Keine Altersmilde zu erkennen bei der bereits 1990 gegründeten Kapelle und viel mehr auf dem Zenit des Schaffens angekommen, beweisen Jagger und seine aktuellen (und ehemaligen) Jungs, das mit Disbelief auch nach vier Jahren Album-Abstinenz wieder ganz stark zu rechnen ist.
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