VÖ: 08.04.2022
Label: Napalm Records
Autor: Heinz Erhard
Bewertung: 8 / 10
Destruction bedürfen natürlich keiner weiteren Erklärung mehr. Diese seit 1982 bestehende deutsche Thrash-Band, die in den 80er Jahren ihre größten Erfolge feierte, gehört neben Kreator, Sodom und in mit Abstrichen Tankard zu den Aushängeschildern der deutschen Thrash-Szene. Destruction feiern ihr 40-jähriges Jubiläum mit der Veröffentlichung ihres 15. Studioalbums „Diabolical“.
Ein erster Glückwunsch kann ausgesprochen werden für den Sound des Albums. Es ist offensichtlich, dass Napalm Records keine Kosten gescheut haben, um „Diabolical“ auf den Markt zu bringen. Vor allem die Gitarrenriffs werden vergleichbar mit der Wucht einer Maschinengewehrsalve aus den Boxen gespuckt.
Eine kleine Überraschung ist, daß Destruction mit „Diabolical“ teilweise an die Zeiten von „Infernal Overkill“ und „Sentence Of Death“ anknüpfen. Auch Schmiers Gesang erinnert an die alten Zeiten, als er mit Tom Araya neue Maßstäbe in Sachen Thrash Metal Gesang setzte. Trotzdem klingt das Album nicht altmodisch, denn der Sound des Vorgängers ‚Born To Perish‘ (2019) wurde ebenfalls beibehalten. „Diabolical“ vereint somit das Beste aus Vergangenheit und Gegenwart.
Mitbegründer Michael Sifringer verließ die Band kurz vor den Aufnahmen zu „Diabolical“, aber Ersatzmann Martin Furia gleicht diesen Verlust beinahe aus. Die Gitarrenarbeit auf „Diabolical“ ist einfach hervorragend. Auch die etwas schwächeren Songs wie „Repent Your Sins“ werden durch gute Riffs und geschickte Gitarrensoli angehoben. Was Destruction auch geschickt angestellt haben, ist die Songs kurz und bündig zu halten. Jeder Song dauert zwischen 3 und 4 Minuten, damit die Aufmerksamkeit der Zuhörer nicht nachlässt.
„Diabolical“ beinhaltet auch so etwas wie ein Konzept. In groben Zügen dreht sich das Album um die 7 Todsünden und den Egoismus des Menschen in schwierigen Zeiten. Menschen zeigen in Krisenzeiten ihr wahres Gesicht. Man sieht, wer die selbstsüchtigen Menschen sind und wer selbstlos bereit sind, anderen zu helfen. Dieses Konzept kommt am besten in der ersten Single des Albums „No Faith In Humanity“ zum Ausdruck.
Zu den besten Songs des Albums zählen der Titeltrack „Diabolical“, der am meisten an „Sentence Of Death“ und „Infernall Overkill“ erinnert, und der Song „Servant Of The Beast“, der nach Destruction-Maßstäben sogar als leicht progressiv bezeichnet werden kann. Die etwas schwächeren Songs auf dem Album sind der Midtempo-Song „Repent Your Sins“. Dieser Thrash-Stil passt nicht wirklich zu Destruction und so etwas sollte besser einer Band wie Machine Head überlassen werden. Auch der Schlusstrack 'City Baby Attacked By Rats', ein Cover der Hardcore-Legende GBH, fällt ab, aber das ist Geschmackssache. Destruction haben mit ‚Diabolical‘ ein starkes und abwechslungsreiches Album abgeliefert, das ihrem 40-jährigen Jubiläum sicherlich Glanz verleiht.
Kommentar schreiben