DENIED - Freedom Of Speech

 So richtig durchstarten konnten die Schweden Denied bis jetzt trotz dreier guter Alben nicht. Vor allem das vor vier Jahren erschienene, letzte Album „Let Them Burn“ zeugte von außergewöhnlicher Qualität. Zum Durchbruch verholfen hat's nicht und es ist zu befürchten, daß sich auch mit dem neuen Output „Freedom Of Speech“ nicht viel ändern wird. Denn bei den Schweden krankt es an personeller Stabilität. So singt auf dem neuen Album erneut Jaded Heart Vokalist Johan Fahlberg, allerdings nicht durchgängig. Bei drei Songs war er für den Gesang nicht zuständig und wird auch nicht als offizieller Sänger der Band geführt.

Das ist umso mehr schade, da „Freedom Of Speech“ erneut ein tolles Power Metal Album geworden ist. Anders noch als beim Vorgänger, erinnert die Musik mehr an großartige schwedische Bands wie Tad Morose, Morgana Lefay oder auch mit Abtrichen Bloodbound. Als Referenz aus unseren Kreisen könnte man noch Iron Savior mit anführen. Gerade im Bereich der Gitarrenarbeit und der schweren, wuchtigen Riffs von Chris Vowden und Andreas Carlsson drängt sich der Vergleich förmlich auf.

Natürlich sind die Songs von Johan Fahlberg gesanglich stark in Szene gesetzt. Er besitzt dieses gewisse Etwas in seiner Stimme, die zwar melodisch dennoch immer rauh und rockig ertönt.

Auch wirken die Songs mit Mitwirken von Johan wie bespielsweise „Alive“, „The Other Side“ und vor allem „Three Degrees of Evil“ härter als der Rest. Vor allem letzteres könnte auch durchaus als alte Rage-Nummer durchgehen. Leichte Thrash-Anleihen im Gitarrensound tun hier ihr übriges.

Apropos Gitarrensound. Wie erwähnt beherrschen meist dominant gewaltige Riffs die Songs, doch auch im Bereich der Soli ist man kompetent unterwegs und lässt immer mal wieder den ein oder anderen Effekt mit einfliessen.

Die Songs ohne Johan Fahlberg klingen dagegen mainstreamiger und melodischer, mehr europäischer Power Metal eben. Bei „Don't You Know Me“ gibt es einen Gastauftritt von Chirs Laney (Pretty Maids), bei dem fast rein instrumentalen Titelsons singt zum Ende hin mit Madde Svard gar eine Frau und „The Ferrymen“ wird gesanglich von Alt-Sänger Andreas Larsson veredelt. Alles keine schlechten Songs, aber die Nummern mit Johan Fahlberg haben irgendwo mehr Biss.

Mit „Stay Hungry“ gibt’s als Bonus noch einen Twisted Sister-Coverversion obendrauf. Ganz nett, aber verzichtbar.

Erwähnenswert ist auch noch das stilvolle Artwork von Alexander Lifbom und der erneut exzellente Sound, den Frederik Folkare gemixt und gemastert hat. Manche werden vielleicht behaupten, der Sound wäre zu geschliffen. Ich sage, das muß bei solcher Musik so sein. Wuchtig und druckvoll mit dem Fokus auf der tollen Gitarrenarbeit.

„Freedom Of Speech“ ist also ein musikalisch hochwertiges (Power) Metal Album mit tollen Songs und klasse Produktion. Nur schade, daß sich immer noch kein festes Line-Up bei Denied abzeichnet. Somit stehen die Zeichen doch nicht so ganz auf Sturm, wie man es mit einem Album dieser Qualität eigentlich erwarten müsste. Daran sollte Mainman Andreas Carlsson dringend arbeiten, denn das Zeug zum Durchstarten haben die Schweden allemal.