DEAD END SPACE - The Resistance

Tracklist:

  •  The Resistance
  •  Desert Lights
  •  The Watchtowers
  •  The Silencers
  •  Rituals
  •  The Warrior
  •  Butterflies
  •  Paradigm Shift
  •  Concept Of Space
  • Continuance

Info:

VÖ: 15.06.2018

Label: Alienation Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Fünf Jahre ist es schon wieder her, daß Johnny Engstrom das letzte und gleichzeitig erste Dead End Space Album „Distortion Of Senses“ veröffentlicht hat. Es war das erste Album unter diesem Bandnamen, allerdings hatte Johnny vorher bereits einige Alben unter dem Banner Johnny Engstrom Band veröffentlicht. Musikalisch blieb man sich treu, aber um den Projekt-Charakter, die ein Name wie Johnny Engstrom Band unweigerlich hervorruft, loszuwerden, benannte man sich in Dead End Space um.

 

Der Vorgänger „Distortion Of Senses“ lieferte ein wahres Progressive Rock-/Metal Kleinod ab, mit futuristischer Ausrichtung und tollen Melodien. Das neue Album „The Resistance“ macht prinzipiell nahtlos damit weiter. Wieder hat man sich eine Sci-Fi Geschichte als Grundlage ausgesucht, diesmal vom Autor Allan Weiss. Dystopische Welten, die so in nicht allzuferner Zukunft stattfinden könnten, dunkle Gesellschaften die mit bösen Alien Rassen kollaborieren...düstere Themen also, doch die Musik von Dead End Space ist bei weitem nicht so finster oder dunkel wie die Vorlage.

 

Eingespielt wurde das Album vom Meister himself am Gesang, der Gitarre und den Keyboards, Niklas Högberg am Bass sowie Galle Johansson an den Drums. Produziert hat man selbst, allerdings in Zusammenarbeit mit Lennart Karlsson.

 

Das Album beginnt mit dem Titelsong und kurzem Piano-Intro, eine Frauenstimme führt den Hörer ein. Johnny legt Wert auf gediegenen Gesang und melodischen Refrain, gepaart mit Gitarrenspiel, das immer wieder an Rush erinnert. Wie auch schon in der Vergangenheit. Auch der Gesang von Johnny Engstrom ähnelt nach wie vor ein wenig dem Rush Vokalisten Geddy Lee, aber auch Oliver Philipps von Everon sei als Anhaltspunkt genannt.

 

Bei „Desert Lights“ ertönen abgehackte Gitarrenrhythmen, der Gesang wird spannend aufgebaut, Background-Chöre erklingen und tiefer gestimmte Saiten begeleiten etwas düsterer zum atmosphärischen Refrain. Ein langer Instrumentalpart, teils spacig inszeniert bildet das Herzstück des Songs. „The Watchtowers“ und „The Silencers“ gehen nahtlos ineinander über, so daß man hier quasi von einem 10-Minuten Longtrack sprechen kann. Mit langsamen Drums beginnend, wird man alsbald schneller, der Gesang ungleich flippiger und fröhlicher als zuvor. Allerdings weist der Song seine Längen auf und plätschert zwischendurch auch mal dahin. Härtere Gitarrenparts und ein kurzer Broken Words Break lockern danach das Gehörte wieder auf. Bis hin zu etwas unheimlichen Klängen und Gesangslinien die stark an Rush erinnern.

 

Dead End Space arbeiten immer wieder mit mehrstimmigem Gesang und Chören, wie bei „Rituals“, daß zum einen mit gediegenem Gesang beginnt und durch den mehrstimmigen Gesang positive Vibes rüberbringt. Mit dem schönsten Gitarrenthema des Albums und atmosphärischen Klängen punktet „The Warrior“, bevor „Butterflies“ dem Titel entsprechend fröhlicher ertönt mit halbakustischer Gitarre, diversen Marillion-Ähnlichkeiten und verstärktem Synthie-Einsatz.

 

Das längste Einzelstück mit über 9 Minuten, „Paradigm Shift“, enthält einen leicht chaotischen Aufbau und Ansatz. Die Gitarren klingen wieder stark nach Rush und diverse Breaks erzeugen Spannung. So verschmelzen Synthie u. Gitarrenparts mit dominantem Gesang. Abrupt hört der Song auf und Hintergrundstimmen tauchen auf. Nach ca. 1 Minute beginnt es wieder mit unglaublich schönem Gitarrenthema und Solo. Der Rush-Einfluss ist hier allgegenwärtig.

„Concept of Space“ bietet das härteste Gitarren-Riff, ganz im Gegensatz zu den melodischen Keyboards/Synthies. Prinzipiell handelt es sich bei dieser Nummer um einen Midtempo-Progsong mit integrierter Frauenstimme zwischendurch. Das Album wird schließlich durch 1:45 minütige Frequenzgeräusche, Computerstimme und abschließender Explosion beendet, was somit das Konzept ausklingen lässt.

 

Erneut ist es Johnny Engstrom und seinen Mitstreitern gelungen, ein fantastisches Progrock-Album einzuspielen, mit stimmigem Konzept und dem erneuten Fable für Science Fiction und Futurismus.

Die Songs besitzen nicht ganz so große Melodien wie noch der Vorgänger und man benötigt den ein oder anderen Durchlauf, damit sich einem das Album erschließt. Die Nähe zu Rush ist nicht mehr ganz so ausgeprägt wie früher, dennoch im Detail natürlich noch vorhanden. Das Warten hat sich gelohnt.  

 



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