VÖ: 19.03.2021
Label: Art Gates Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Im Jahr 2018 sahen wir Dawn Ahead auf dem aufsteigenden Ast, als mit „A Trip Of Violence“ die zweite EP der Band herauskam. Danach folgte allerdings nichts mehr und erst jetzt, drei Jahre später, kommt mit „Fallen Anthems“ das erste Vollzeitalbum heraus. Der etwas Metallica-lastige Thrash Metal mit Versatzstücken im Death Metal Bereich von Dawn Ahead konnte schon damals was und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Das gewittrige Intro („Death Roll“) ertönt mit Akustik Gitarre, Schritten und Schreien. Danach haut „State Of Mind“ schnell in die Vollen. Growls und angerauhter Cleangesang von Christian Wilsberg wechseln sich ab. Teilweise wirkt's ein wenig quengelig, die guten Riffs von Thomas Wolf und Marcel Martin wissen zu überzeugen. Ballernde Rhythmen, punkiger Gesang und Gangshouts im Refrain erwarten uns bei „Suffer“. Das dazugehörige Gitarrensolo fräst in Hochgeschwindigkeit alles weg.
Sperrfeuer-Gitarren, Sprechgesang und basische Growls sind Elemente des wuchtigen Sounds von „Anthem of the Fallen“. Dawn Ahead wissen, wie man extreme Thrash-Gewalt mit Inhalt füllt. Die immer noch vorhandenen Metallica Vibes kristallisieren sich beispielsweise bei „Among The Blind“ raus, einem Midtempo Thrasher, der mit langsamem Riff und Drums beginnt. Auch „Pride“ verschleppt das Tempo. Eine holde Gitarrenmelodie zu Beginn, Sprechgesang und Growls und ein cleaner Part mit sägenden Gitarren...tatsächlich macht sich ein bisschen Moonspell Flair breit.
Neben weiteren Thrash Attacken mit Stakkato Riffs und pfeilschnellen Drums („All I Have To Do“), sowie old schooligeren Themen wie bei dem mit ruhiger Gitarren beginnenden „Shot At Dawn“, ist es dann ein Longtrack, der aufhorchen lässt. „Summon The Black“ ist mit seinen fast 10 Minuten der Ausreißer auf „Fallen Anthems“. Dawn Ahead brauen sich mit langsam ruhigem Start und gemäßigten Gitarrenriffs einen immer intensiver werdenden Koloss zusammen, der ein gute riffige Passage beinhaltet und mittels ruhigem, akustischen Break wieder das Tempo herausnimmt. Zum Ende hin wird’s dan gewohnt schnell ballernd mit reichlich giftigen Vocals und Sprechgesangs straight inszeniert. Nicht schlecht, die Herren.
Dawn Ahead machen also dort weiter, wo sie musikalisch mit der letzten EP aufgehört haben, lassen sich aber, wie man an dem Longtrack am besten sieht, im Songwriting durchaus was einfallen und schreiben neben allen (Metallica)Thrash Einflüssen das Wort Abwechslung mittlerweile groß. Ein heftiges, gut gespieltes Album, daß die vorangetriebene Entwicklung der Band verdeutlicht und jedem Thrash Fan gefallen sollte.
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