VÖ: 07.06.2024
Label: Phantom Recordings
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5/ 10
Fast vier Jahre hat es gedauert, ehe es nun wieder ein Lebenszeichen des Progrock-/metal Projekts DarWin gibt. Und zwar in Form des nagelneuen Albums „Five Steps On The Sun“, was nun den beiden großartigen Vorgängern „Origin Of Species“ und „Frozen War“ folgt. Der namensgebende Künstler und Gitarrist DarWin hat dafür erneut eine exquisite Auswahl an Gastmusikern gewonnen, welche die Herzen der Rock-Gourmets unter uns höher schlagen lassen. Allen voran Simon Phillips (Toto, Jeff Beck), der auch wieder co-produziert hat. Dann die beiden Keyboarder Derek Sherinian und Julian Pollack, Gitarrist Greg Howe, Weltklasse-Basser Mohini Dey (Steve Vai), Andy Timmons als erweiterter Gitarrist, sowie am Mikro wie schon zuvor auch Matt Bissonette (eigentlich Bassist wie z. B. bei Joe Satriani oder David Lee Roth).
Und auch „Five Steps On The Sun“ ist wieder ein beeindruckendes Werk in der Schnittmenge von progressivem Rock und Progmetal. So startet „Soul Police“ mit Drums und Bass, mehrstimmigem Gesang und Stakkato Rhythmen. Recht harte Gitarren neigen eher zum Progmetal, der Gesang hat dafür ein wenig Alan Parsons Geschmack. Im Prinzip ist der Track aber recht hart gehalten inklusive feinem Heavy Rock-Gitarrensolo. Sphärische Gitarren und flippige Rhythmen zieren dagegen „Inside This Zoo“, wo sich Orgel und Gitarre duellieren und der Gesang etwas an alte Ayreon-Großtaten erinnert. Ein Wah-Wah-Solo und frickeliger Gitarrenpart runden die Nummer fein ab.
Nach dem erneut recht harten und wuchtigen „Be That Man“ mit teils verzerrtem Gesang, aber auch melodischem Refrain, folgt erst einmal ein 1 ½ minütiges Zwischenspiel („One Step On The Sun“) bestehend aus Piano und sphärischem Gitarrenspiel, das dann in Frickelei ausartet. Der Titelsong „Five Steps On The Sun“ setzt zunächst auf wirbelige Sherinian-Keyboards und Piano, aber auch ruhigen Gesang und einen luftigen Refrain. Die Mischung aus abgehackten Gitarrenrhythmen und schönen Progklängen verheißt äußersten Anspruch.
Atmosphärisch und mit Donnerschlag sowie Akustik-Gitarre beginnt „The Sun“. Ein rein instrumentales Stück mit feinem Gitarrenthema, ruhigen Passagen, großartigen Soli und akustisch gezupften Saiten bis hin zum verspielten Ende. Sehr groovig und eingängig geht’s danach zu bei „Imitation Suede“, dem aufgrund des Gesangs erneut ein kleiner Alan Parsons Einschlag obliegt. Nach dem ebenfalls recht eingängigen und mitunter ruhigen „Seasons Of A Life“ dürfen die „Hulks & Heroes“ mit Beats und Groove und Saga-ähnlichen Gitarrenklängen überzeugen, bevor zum Abschluß mit „What Do We Know“ mehr in Peter Gabriel-Sphären geschwebt und in verspielter Atmosphäre mit Harmoniegesängen verweilt wird.
„Five Steps On The Sun“ ist erneut eine starke Zusammenstellung von begnadeten Musikern und äußerst gelungenen Songs irgendwo zwischen Progrock und Progmetal angesiedelt. DarWin kann man daher zu den relevantesten und besten Projekten dieser Stilart zählen, auch da das Ganze nie überfrachtet wirkt oder als Werkschau zu verstehen ist. Sondern homogen und mit viel Spielverständnis den Stücken eine eigene Seele verliehen wird, was DarWin und seinen Mitstreitern hoch anzurechnen ist. Sollte man als Musikliebhaber anspruchsvoller Klänge unbedingt kennen.
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