VÖ: 17.01.2020
Label: Scarlet Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Seit 2004 existieren die Franzosen von DarkTribe. Für mich das Beeindruckendste an der Band ist die Konstanz des Lineups. Es sind immer noch drei der Gründungsmitglieder aktiv. Lediglich Gitarrist Loïc Manuello ist nicht von Anfang dabei. Aber immerhin auch schon seit mehr als zehn Jahren. Bisher haben DarkTribe zwei Alben und eine EP veröffentlicht. Zuletzt im Juli 2015, also vor viereinhalb Jahren. Nun ist es Zeit für den Nachfolger “Voici L’Homme”.
Im Pressetext kann man zwar lesen “The new album from France’s finest power-prog metal band”, aber man sollte solche markigen Worte nicht allzu ernst nehmen. Besser ist es, sich seine eigene Meinung zu bilden.
“A March For A Prophecy” ist ein Intro der besseren Art. Hier wird der Spannungsbogen für das nachfolgende Album aufgebaut. Hier sollten alle Bands einmal reinhören, die meinen ein Intro auf ihr Album packen zu müssen. Der Übergang zu “Prism Of Memory” erfolgt nahtlos. Wer anhand des Album-Titels befürchtete, die Franzosen würden in ihrer Muttersprache singen, kann sich beruhigt zurücklehnen. Anthony Agnello singt mit klarer Stimme in akzentfreiem Englisch. Ach, und der Sound ist mitreißend. Melodischer Hard Rock, wie er im Buche steht. Dazu ein Klasse Gitarren-Solo, sehr melodisch, ohne überflüssiges Gefrickele. Der Titelsong “Voici L’Homme” ist ein echter Spaßmacher. Der Gesang ist ruhiger, fast balladesk. Dazu melodische Gitarren. Dafür ballert dann “A Silent Curse” mehr los.
Das Tempo will so gar nicht zum Songtitel passen. Dazu gibt es harte Riffs auf die Ohren und ein vorwärtstreibendes Schlagzeug. Ein weiterer Anspiel-Tipp ist das rhythmische “Under The Tree Of Life” mit seinen hervorragenden Gitarren-Hooks. Hin und wieder drängen sich Bass-Melodien in den Vordergrund. “According To Darkness” tendiert dann in Richtung melodischen Speed Metal. Die Gitarren braten gewaltig. “The Hunger Theory” startet zunächst akustisch. Später setzen Synthie-Streicher ein. Eine wunderschöne Power-Ballade, mit einem Wahnsinns-Gitarrensolo. Und melodisch so abwechslungsreich, dass die Länge von mehr als siebeneinhalb Minuten gar nicht auffällt. Und mit einem weiteren Speed-Kracher (“Symbolic Story”) endet das Album.
DarkTribe waren mir bisher unbekannt. Und wegen der Überschrift des Pressetextes wäre es auch fast dabei geblieben. Aber die Franzosen spielen keinen Progressive Metal. Stattdessen erwarten den Hörer zweiundfünfzig Minuten feinster melodischer Hard Rock. Gekonnt eingespielt von versierten Musikern. “Voici L’Homme” ist ein erster Höhepunkt des noch jungen Jahres 2020.
Kommentar schreiben
Sacha Borchert (Freitag, 28 Februar 2020 22:29)
This is one of the best albums since my whole life. I will be 40 at 24th March 2020 and I'm proud to know this band. This band is great and very special. I like you and I hope you will keep your way as you show it on this new album in 2020. Thanks for the great songs. They will follow me my life. I know it. Best Greetings and I hope I will meet you guys one day in real, Sacha Borchert from Germany