VÖ: 24.06.2022
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Lange Zeit war’s still um die schwedischen Melodeath-/Thrasher Darkane. Das letzte Album („The Sinister Supremacy“) kam vor neun Jahren raus und auch von sonstigen Nebenprojekten der Mitglieder (The Defaced etc.) hat man wenig gehört. Umso überraschender die Ankündigung eines neuen Albums. „Inhuman Spirits“ nennt sich der Dreher und, was soll man sagen, Darkane sind stärker zurück denn je.
Klar, Darkane schlagen in eine ähnliche Kerbe wie beispielsweise In Flames oder Soilwork, lagen aber schon immer eine Spur näher am Thrash und somit an knallharten groovigen Riffs. Alle, die den alten In Flames Zeiten nachtrauern, sind bei „Inhuman Spirits“ mitunter bestens aufgehoben. Das LineUp ist das gleiche geblieben und auch die Produktion, an der es mal gar nicht auszusetzen gibt, hat die Band, respektive Sänger Lawrence Mackrory in Eigenregie übernommen. Man fühlt sich an die besten Momente der Band, die solch starke Alben wie „Rusted Angel“, „Insanity“ oder aber auch „Layers Of Lie“ (mit anderem Sänger) herausgebracht haben, erinnert.
Und man setzt den Überhit des Albums auch gleich an den Anfang. Der Titelsong „Inhuman Spirits“ hat alles, was man von dieser Band erwartet. Knallharte Riffs von Christofer Malmström und Klas Ideberg, schnelle, treibende Drums (Peter Wildoer), pumpender Bass (Jörgen Löfberg) und natürlich den markanten Shoutgesang von Lawrence Mackrory. Der Refrain des Openers ist einfach nur zum Niederknien und der Song an sich rechtfertigt schon die Anschaffung des Albums.
Bei „Awakening“ bringt Lawrence dann zum ersten Mal auch death-artige Growls zur Abwechslung mit rein. Der Song ist schneller, giftiger und dennoch von einer Intensität, die sich gewaschen hat. Neben einigen kompromisslosen Baller-Abfahrten wie „Embrace The Flames“, „Inhaling Mental Chaos“ und „The Great Deceiver“, sind es halt immer wieder die Momente, wenn Darkane zur Melodiösität blasen und göttliche Refrains auf den Hörer loslassen. „Mansion Of Torture“, der erwähnte Opener und „The Quintessence Of Evil“ sind solche Tracks, die einen sofort gefangen nehmen.
Darkane sind also in beeindrucker Art und Weise mit „Inhuman Spirits“ zurück. Natürlich ist die Musik und die Produktion moderner Art, dennoch hängt noch viel old-schoolige Melodeath-Seele in den Songs und lässt somit auch End-90er Fans verzückt zurück. Ich könnte mir vorstellen, das dieses Album einschlägt wie eine Bombe. Melodeath-/Thrash vom Allerfeinsten.
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