VÖ: 27.08.2021
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Als wir im letzten Jahr den Re-Release des 2006er Albums „Alien Factor“ der US Metaller Dark Arena rezensierten, sprachen wir die Befürchtung aus, daß es wohl in absehbarer Zeit kein neues Album dieser Band geben wird. Eben aus dem Grund, da Leadgitarrist Paul Konjicija im Jahr 2019 leider verstorben ist. Umso überraschender jetzt die Ankündigung eines neuen Albums dieser Band.
Doch es handelt sich bei „Worlds Of Horror“, so der Titel, um ein Album, welches im Jahr 2018 aufgenommen wurde. Also noch vor dem Ableben des guten Paul. Inwieweit die Aufnahmen nun neu aufbereitet wurden oder nicht, weiß ich leider nicht. Fakt ist, es gibt nagelneue Musik von Dark Arena...die schon drei Jahre auf dem unveröffentlichten Buckel hat.
Brachten wir „Alien Factor“ noch in Zusammenhang mit den frühen Dream Theater, so ist die Ähnlichkeit auf „Worlds Of Horror“ nur noch in einzelnen Momenten vorhanden. Vielmehr spielt sich der bärenstarke US (Prog) Metal von Dark Arena auf diesem Album mehr im Bereich von Bands wie Fates Warning, Queensryche oder Eidolon zu „Hallowed Apparation“-Zeiten ab. Sagenhaft nach wie vor die fulminante Power-Röhre von Sirene Juan Ricardo, den man ja auch von Wretch, Sunless Sky oder Ritual her kennt. Und natürlich die Riff-Gewalt von Paul Konjicija, der auf diesem Werk auch noch den Bass übernommen hat. Erneut sorgt Noah Buchanan für die Drum-Wucht und zitiert zudem in den atmosphärischen Momenten etwaige Keyboards.
Mit einer kleinen Frickel-Einlage geht’s los beim Opener und Titelsong „Worlds Of Horror“. Der Track peitscht sofort ungemein ins Gebälk und liefert die angesprochenen Argumente des Vergleichs zu Eidolon. Gleichzeitig offenbart sich die düstere Grundstimmung, die sich auch lyrisch durch das komplette Album zieht. Progressiver US Metal vom Feinsten, den man besser nicht spielen kann. Auch das folgende „Dark Arena“ behält diese Ausrichtung bei.
Neben den nach vorne preschenden, flotten und straighten Eruptionen wie „Bite the Bullet“, dem als Spiel bezeichneten „Kill Procedure“ oder „Sacred Rite“ sind es vor allem die progressiveren, mitunter sehr mystisch und epischen Stücke, die den Reiz von „Worlds Of Horror“ noch verstärken. Zum einen das monströse „Annunaki Arise“ mit Gastdrummer Ewell Martin. Bösartige Shouts zwischendurch manifestieren das Horror-Feeling des Songs. Juan Ricardo verändert seine Stimmlage permanent, von verzerrten Vocals bis hin zu fast King Diamond-Höhen. Immer passend zum jeweiligen Song und der benötigten Dramaturgie. Auch „Damnation Within“ nimmt leicht epische Ausmaße an.
Das absolute Sahnestück liefern Dark Arena aber mit „Destiny Bridge“. Eine Nummer die an Soundgewalt kaum zu überbieten ist und...ohne Witz...so auch auf „Operation: Mindcrime“ hätte stehen können. Wahnsinn, was Ricardo, Konjicija und Co. hier abliefern. Mehr Atmosphäre und fulimante Epik findet man im US Metal heute kaum noch. Absolute Spitzenklasse !! Da kann der Abschlußsong „Abandoned“ nur dagegen abstinken. Auch wenn sich hier so eine leichte Crimson Glory Stimmung auftut.
Ich weiß wie gesagt nicht, ob „Worlds Of Horror“ in seiner ursprünglichen Aufnahmeform vorliegt, oder ob hier über die Jahre nachgebessert und verfeinert wurde. Fakt ist, das Album gehört zum Besten, was es in den letzten Jahren im US Metal mit progressiver Schlagseite gegeben hat. Die Zielgruppe ist natürlich angesprochen, aber jeder Metal-Fan sollte Dark Arena, respektive dieses Album, zumindest einmal gehört haben. Weltklasse-Album !!
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