VÖ: 26.05.2006 (original) / 29.05.2020 (Re-Release)
Label: Eigenvertrieb (original) / Pure Steel Records (Re-Release)
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wiederveröffentlichung des ersten Albums der US Prog Metal Band Dark Arena. „Alien Factor“ hieß das Debut aus dem Jahr 2006. Und dies erhält nun einen Re-Release via Pure Steel Records. Es mag auch mit den Grund haben, daß der tolle Leadgitarrist Paul Konjicija (R.I.P.) im vergangenen Jahr leider verstorben ist, daß man die Musikfans nochmals auf dieses Album aufmerksam macht. Neue Musik von Dark Arena ist wohl aus besagtem Grund nicht in Aussicht. Ob die Folgealben ebenfalls noch neu veröffentlicht werden, weiß ich Stand jetzt nicht.
„Alien Factor“ sollte zurecht neu entdeckt werden. Denn was die Amis auf diesem Album abliefern, ist echt stark. Das Label umschreibt die Musik mit US Prog Metal und Thrash. Nun ja, US Metal meets Prog Metal würde ich unterschreiben, Thrash eher weniger. Tatsächlich klingt „Alien Factor“ teilweise stark nach dem allerersten Dream Theater Album „When Dream and Day Unite“. Schnelle und intensive Gitarrenabfahrten von Paul Konjicija und dem zweiten Gitarristen Dale Robertson werden durch Hintergrundkeyboards unterstützt (Rhiannon Wisniewski) und die Rhythmussektion klingt schon vehement nach John Petrucci, John Myung und Mike Portnoy. Genauso ungestüm, flitzig aber dennoch trotz allen komplexen Songwritings immer noch geradeaus rockend ging es bei Dream Theater nur auf dem Debut zu. Somit hier schon mal eine klare Empfehlung an die Fans, die dieses erste DT Album vergöttern.
Dennoch klingen Dark Arena nicht wie ein Abklatsch, was auch an Sänger Juan Ricardo liegt. Dieser ist eventuell bekannt von Wretch, Sunless Sky oder Ritual. Also von US Metal Bands der neueren Generation und alle immer noch aktiv. Er singt anders wie damals Charlie Dominici. Trotz seiner hohen Stimme meist shoutend und durch diverse high pitched Screams auch sirenenhaft. Tolle Stimme der Junge und hervorragend passend zu diesen äußerst heavy gestalteten Progmetal Abfahrten.
Songs wie der Opener „Freedom“, „Alien World“ oder „Subterranean Man“ lassen nicht locker. Mit einer Vehemenz wird der drückende, schweißtreibende Sound weiterverfolgt. Tolle Musiker am Werk, das merkt man vor allem an der Gitarrenarbeit, die mit Double Leads und auch im Solo Bereich glänzt. Ledgilich das kapp 2-minütige „Dark Sorrow“ fällt aus dem Rahmen, ist es doch ein kleines Akustik Gitarren Intermezzo.
Im Verlauf des Album nehmen auch Ähnlichkeiten zu alten Fates Warning (John Arch – Phase) Gestalt an. „Somewhere“ und vor allem „Crystallized“ hätten so auch auf einem „No Exit“ stehen können. Und auch Juan Ricardo's Gesang liegt irgendwo in der Nähe eines John Arch.
Dark Arena steckt also die Zielgruppe mit alten Dream Theater und Fates Warning ab. Alle, die den frühen Phasen dieser Bands nachtrauern sind bei „Alien Factor“ hervorragend aufgehoben. Aber auch der US und Prog Metal Fan an sich macht mit Dark Arena nix verkehrt. Anspruchsvoll gestaltete Songs verpackt in typisch US metallische Heaviness. Muß man jetzt entdecken !!
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