VÖ: 20.09.2024
Label: Pride & Joy Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6,5 / 10
So gefährlich wie der Bandname sagt, ist die Musik der italienischen Hard Rock-Band Danger Zone nicht. Eher ist der Härtegrad maximal bei Bands wie Axel Rudi Pell angesiedelt, eher noch drunter. Aktiv sind die Italiener seit den frühen 80er Jahren. Da gab es mal eine EP (1984) und auch ein vollständiges Album wurde 1989 aufgenommen, welches allerdings erst im Jahr 2011, warum auch immer, veröffentlicht wurde. Vermutlich hatte die Band kein geeignetes Label gefunden, sich aufgelöst und dann, wie so viele Bands, eine Reunion gestartet. „Shut Up!“ ist allerdings nun bereits das fünfte Album seit dieser Zeit. Das heißt, Danger Zone sind am Ball geblieben.
Musikalisch, wie erwähnt, setzt man mehr auf Melodic Rock-/metal, der sehr harmonisch und nicht gerade viel Aufsehen erregend daherkommt. Zu Beginn mit „I Like It“ und „Evil“ starten Danger Zone recht dynamisch und gerade zweiterer Song ähnelt ein wenig von der Art her Axel Rudi Pell. Auch klingt Sänger Giacomo Gigantelli bei diesen Tracks einem Johnny Gioeli nicht unähnlich. Bisschen rauchig und hardrockig, sowie angenehm melodisch. Das man mit Pier Mazzini einen Keyboarder in den Reihen hat, macht sich in Folge immer mehr bemerkbar und Songs wie „I Don’t Care“, mit einfachen Refrains, lassen immer wieder den Verdacht zu, die Nummern schon mal in irgendeiner Form gehört zu haben.
Die Einflüsse liegen also auf der Hand. Melodischer Hardrock, auch mal mit amerikanischer Prägung („I’ll Make It Right“, „When You Broke My Soul“), der durchaus gefällig und mitsingbar aus den Boxen tönt, mit guten Hooklines und Gitarresoli den Hörer erfreuen kann, allerdings gefühlt im Verlauf des Albums immer seichter und kommerzieller wird. Gipfelt in der (Power)Ballade „Faithless Ways“, die natürlich irgendwann kommen musste.
Danger Zone führen mit ihrem Bandnamen also zunächst auf eine falsche Fährte. Wer auf gut klingenden, Melodic Hard Rock steht und sich gern ohne groß nachdenken zu müssen berieseln lässt, darf die Italiener gerne mal antesten. Tönt alles gut gemacht, durchaus kompetent gezockt, aber halt wenig innovativ. Für den Hard Rock Genuss zwischendurch dennoch brauchbar.
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